Face Music - Catalog - Ensemble Khan Bogd

- Chinggis Ayalguu - Vol. III - Traditionelle Lieder aus der Mongolei




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P & C December 1998
- Face Music / Albi

- last update 03-2016


- FM 50051 - P & C 2009
more information: in German   


- Das Ensemble wurde 1997 gegründet. Alle Mitglieder haben an der Akademie für Musik in Ulaanbaatar studiert.

Die Mongolen gaben ihrem ranghöchsten Fürsten (Häuptling) der Stämme den Titel Khan (Khan = König). Undur Gegeen Zanabazar war der erste Bogd (1635-1723), dieser hohe buddhistische Mönch regierte von Urga*, der historischen Hauptstadt der Mongolei, aus: Er war ein gefeierter Mönch und Staatsmann, und er war auch der grösste mongolische Künstler. Ihren grössten Khan aller Zeiten, den Eroberer Dschinghis Khan, nannten sie Bogd Ezen (Heiliger Herr). In der Mongolei verwendet man die Bezeichnung Bogd auch für wichtige oder heilige Berge oder ganze Gebirgszüge.
*Ulaanbaatar ist in der Geschichte unter vielen verschiedenen Namen bekannt. 1639–1706 wurde es als Örgöö bezeichnet, von 1706–1911 als Ikh Khüree. Der chinesische Name für diese Stadt lautete Kulun.
Nach der Unabhängigkeit im Jahre 1911 wurde, da sowohl das weltliche Parlament und der Palast des Bogd Khan in der Stadt lagen, der Name der Stadt in Niislei Khüree umgewandelt. Für gewöhnlich war Ulaanbaatar als Urga bekannt.
Als die Stadt im Jahre 1924 zur Hauptstadt der neuen Mongolischen Volksrepublik gemacht wurde, änderte man ihren Namen in Ulaanbaatar ("Rote Krieger" oder "Rote Helden "), um damit den mongolischen Nationalhelden Damdin Sukhbaatar zu ehren, dessen Krieger die Mongolei - gemeinsam mit der Roten Armee der Sowjetunion - von Ungern von Sternbergs Truppen und der chinesischen Besetzung befreit hatten. Seine Statue ziert immer noch den Hauptplatz in Ulaanbaatar.

Es werden kurze Lieder (bogino duu) und lange Lieder (urtiin duu) werden vorgetragen, in denen die Frauenstimme eine wichtige Bedeutung einnimmt. Sie handeln von der Natur, den Menschen, den Tieren (vor allem dem Pferd) und dem Land der Mongolen im Allgemeinen.

Urtiin duu - langes Lied (long song), melismatisch reich verziert, langsame Tempi, lange Melodien, grosse Intervalle, hat keinen festen Rhythmus.
Es wird in Strophenform gesungen, ohne eigentlichen Refrain und mit voller Stimme und in höchster Lage. Die Melodie hat einen Mantel, man singt mehr als drei Oktaven, und sie verlangt eine strenge Einhaltung der Atmung. Die Atmung ist eigentlich frei, doch man hat sich an strenge Vortragsregeln zu halten, nämlich so wenige Pausen wie möglich zum Luft holen zu machen und keine Ornamente zu unterbrechen. Je länger und reichhaltiger die Stimme gehalten werden kann, um so grösser ist die Aufmerksamkeit der Zuhörer und umso eher erfährt man während des Auftritts hohe Annerkennung.
Die Leute üben diese langen Lieder vor allem, wenn sie in der offenen Steppe allein sind und langsam voranreiten. Das Repertoire ist Ausdruck für die Freiheit und die Weite der mongolischen Steppen und begleitet auch zyklische Riten des Jahres und Zeremonien des alltäglichen Lebens. Es bildet einen wesentlichsten Bestandteil bei Festen in den Rundzelten und unterliegt strengen Vortragsregeln.
Besreg duu - das Verkürzte Lied hat Kurzverse, Kehrreime und sprunghafte Melodieverläufe.
Bogino duu - kurzes Lied (short song) strophisch, syllabisch, rhythmisch gebunden, wird ohne Verzierungen vorgetragen.
Bei Feierlichkeiten werden niemals kurze Lieder verwendet, da diese spontan improvisiert werden und eher satirischer Natur sind. Sie haben oft Dialogform und handeln von bestimmten Freunden und Begebenheiten. Sie erzählen oft in lyrischer Form von der Liebe, dem Alltag oder von Tieren, insbesondere von Pferden.


Die mongolischen Lieder weisen ein grosses Repertoire auf. Musik verbreitete sich von Ger zu Ger anlässlich von Festen und durch Unterricht. Das Familien- oder Clan-Treffen stellte eine gute Möglichkeit dar, sich zu treffen und gemeinsam zu singen, von anderen zu lernen und eine neue Melodie mit nach Hause zu nehmen. Auf diese Weise wurden die alten Muster, die in verschiedenen Ecken der Mongolei dargebracht wurden, durch die lokalen Meister für die gesamte Nation erhalten.

Die Nomadenhirten in der Mongolei spielten, wie andere Nomaden Innerasiens, Saiten- und Blasinstrumente. Die einheimische Musik der Mongolei besitzt einen reichen Hintergrund sowie eine Jahrhunderte alte Tradition. Die Ensembles (Orchester) haben am Hof oder in den Klöstern für lamaistische Feierlichkeiten oder anlässlich von rituellen Zeremonien gespielt. Die Ensembles spielen aber auch für täglichen Rituale und Feste in den Gers (Jurte – runde Hirtenzelte). Die Morin Khuur (Pferdekopf-Geige oder "Fiddel") (morin = Pferd; khuur = Ton, Reim, Melodie) ist das wichtigste traditionelle Instrument für den Tanz und zur Begleitung von Liedern. Es stellt das Nationalinstrument dar.


Lieder

1. Tsagaan zagal mori, ein weiss-braunes Pferd - kurzes Lied
Traditionelles Lied aus Bajanchongor aimag in der südwestlichen Mongolei.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur
Ein Mädchen reitet mit seinem weiss-braunen Pferd durch das verschneite Gebirge in die Stadt, um dort ihre Mutter zu besuchen. Es schneit heftig, und das Pferd wird immer weisser. Sie hat sich gut gekleidet und für diesen Besuch auch zurecht gemacht. Beim Öffnen der Holztür knarrt diese. Das Mädchen ist glücklich, ihre Mutter im alten Heim anzutreffen. Sie will ihre alternde Mutter noch oft besuchen, eigentlich immer, wenn es möglich ist: im Frühling, im Sommer, immer wieder und zu allen Jahreszeiten.
2. Bor boriin byalzuukhai, gelb -brauens Vögelchen - langes Lied
Traditionelle Melodie vom Borjigin-Clan (Borjigid). Diese allgemein bekannte Familie Mittelasiens lieferte die herrschenden Prinzen für die Äussere und Innere Mongolei und die Kasachen.
Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur
Ein kleines, gelb-braunes Vögelchen sitzt vor dem Hause und singt.
Ein Mann vermisst seine Braut und drinkt deswegen seit zwei Tagen und Nächten. Seine Geliebte trägt den Namen Algiimaa und ist gleichen Alters wie er. Sie ist weit weg nach Nordwesten umgezogen und er kann sie nicht mehr täglich besuchen.
Der Mann singt über seine Liebe zur vermissten Braut und plant sie mit dem gelb-braunen Pferd zu besuchen, das in einem ruhigen Galopp zu gehen pflegt (Joroo mori) und mit Silber behangenem Kopfgeschirr geschmückt ist (jiijuu silver khazaar).
3. Samriin gurvan tolgoi - kurzes Lied
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuya Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga, denshig
Name des Gebirges mit den drei Spitzen (Köpfen).
Ein Nomade besucht seine Geliebte mit dem Pferd und reitet zu den Bergen mit den drei Köpfen, wo er sich mit ihr trifft. Sie sitzen zusammen und geniessen gemeinsam die glückliche Zeit, die sie nun zusammen verbringen.
Dieses Lied erzählt von der Liebe eines jungen Paares, das sich miteinander verabredet hat. Sie singen über die Schönheit der Natur ihrer Heimat, deren Landschaften und über ihre Verliebtheit.
4. Aranjidmaa - kurzes Lied
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuya Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga
Gäste werden bei einer Hochzeit oder bei einem Fest bei ihrer Ankunft angehalten, drei Gläser Schnaps zu trinken. Jeder Eingeladene muss immer wieder ein Glas austrinken und dazu einen Toast aussprechen ("Anstossen"). Deshalb kommt es bei solchen Anlässen, bei denen so viel getrunken wird, immer wieder zu wilden Schlägereien.
In diesem Lied singt eine junge Frau namens Aranjidmaa über den geliebten Ehemann, der wegen Prügelns in angetrunkenem Zustand nun in einem schwarzen Ger in Haft gehalten wird.
Doch auch der Mann vermisst seine Gattin und hofft, dass sie ihn bald besuchen kommt, damit er ihr seine Liebe bezeugen kann. Es nützt nichts zu schreien, sie liebt dich ja auch und wird dich bald besuchen.
5. Khatir - Ringtanz (Johor Tanz)
Traditionelles Lied vom Stamm der Burjaten. Diese singen dieses Lied und tanzen dazu im Kreis, wie Pferde sich bewegen, schneller immer schneller. Dieses Lied hat aber auch die Bedeutung von Freundschaft.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuya Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga
Auf kleinem Raum, so gross wie eine Satteldecke.
Tanzen wir schön rundum ...
Nur die Burjaten pflegen diesen Ritualtanz und tragen dazu ihre traditionellen Trachten mit dem silbernen Kopfschmuck. Sie tanzen nicht durchgehend, schwatzen dazwischen und erzählen sich Geschichten über ihre Vorfahren und geben somit ihre Traditionen an die nächste Generation weiter. Es wird getanzt, gesungen und bis zum Sonnenaufgang erzählt.
6. Uvgun shuvuu, der alte Vogel - langes Lied
Traditionelle Melodie vom Khalk-Stamm aus der Zentralmongolei.
Der alte Vogel, ein Lied von Danzanrawjaa, einem berühmten Schriftsteller aus der Gobiregion.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur
Das Lied erzählt vom Zusammenleben von Mensch und Tier und ihrem Respekt gegenüber der Natur.
Der Sommer ist jeweils die schönste Zeit, in welcher sich Menschen und Tiere, auch wilde Tiere, und eben die Vögel an dieser warmen Jahreszeit erfreuen. Die Vögel gleiten im Wind daher und machen es den umherziehenden Nomaden gleich, die mit ihren Herden in der Natur umherziehen.
7. Ekhiin duu, Wiegelied - kurzes Lied
Wiegenlied vom Stamm Tsachtschin (Zakhchin) in der Westmongolei.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice
Erzählt wird von einem Kleinkind, das noch nicht sprechen kann, aber seine Umwelt eingehend betrachtet.
Mongolische Frauen haben ein hartes Leben. Im Ger muss täglich viel Arbeit erledigt werden. Neben dem Erziehen und Versorgen der Kinder gehören auch das Kochen und Füttern der Tiere sowie das Melken dieser dazu.
Auch eine junge Mutter hat schwere Arbeiten zu erledigen (Wasser tragen, Dung einsammeln, Ofen anheizen etc.).
Das Kleine weint, weil es Hunger hat, gleichzeitig schmerzen der Mutter die Brüste, die Milch quillt an. Zeit, das Baby zu stillen. Die junge Mutter weiss, dass ihr Baby sie vermisst.
Die Mutter singt, schlaf, mein Sohn, schlaf, doch das Kleine schreit weiter, wie ein kleines Vögelchen, das hungrig ist und auf das Futter wartet, dessen Mutter aber noch weit entfernt im Wald nach Nahrung sucht. Schlaf, mein Sohn, schlaf.....
8. Saikhan khangain buga, Hirsch des schönen Gebirges - kurzes Lied
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuya Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga
Wenn ein Hirsch die Brunst spürt, beginnt er zu „röhren“ und macht dadurch auf sich aufmerksam.
Zu einer solchen Zeit sehnt sich ein Knabe sehnsüchtig nach Mutterliebe und erinnert sich an die glücklichen Zeiten, die er mit seiner Mutter zusammen verbrachte.
9. Bukuujuu gelgui yakhav, erste Liebe - kurzes Lied
Traditionelles Lied aus der westlichen Mongolei.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuya Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga
Über die erste Liebe. Viele junge Leute wünschen sich, ihre erste Liebe zu gewinnen und diese auch zu heiraten.

- Viele Wirbelknochen. Ich will das Rote, viele Männer wählen, aber ich will dich wählen.
- Zehn Wirbelknochen. Ich will das Weisse, zehn Männer wählen, aber ich will nur dich.
- Tausend Wirbelknochen. Ich will das Braune, tausend Männer wählen, aber ich will nur dich.
- Von all diesen, ich wähle nur meinen lieben Bukuujuu.
10. Shigshirgiin ai, wenn ein Pferd sich schnell bewegt - kurzes Lied
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuyag Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga, percussion
Lauf des Pferdes, es klingt wie tarap.... .tarap.... Es klingt wie das Spiel dieser Trommel (Shigshirgiin).
Die Silberbehänge des Kopfschmuckes der Reiterin bilden mit dem Lauf des Pferdes einen harmonierenden Klang, es klingt wie die Melodie der Steppe.
11. Taliin tavan tolgoi - kurzes Lied
Traditionelles Lied aus Bajanchongor aimag in der südwestlichen Mongolei.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuya Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga
Name des Gebirges mit den fünf Spitzen in der Südgobi (Köpfen).
Der Ehemann einer Mongolin ist im Militärdienst. Sie vermisst ihn sehr, denn fünf Jahre sind eine lange Zeit. Daher träumt sie von ihm und den Pferden in der Steppe und denkt, dass sie ihn schnell heiraten will, wenn er zurück kommt.
Das Lied erzählt von der Geduld und Disziplin einer Frau, die auf ihren Geliebten wartet.
12. Goolingoo - kurzes Lied
Traditionelles Lied aus der Zeit Ikh Khüree. Ulaanbaatar hatte während seiner Geschichte zahlreiche verschiedene Namen. Die Zeit von Ikh Khüree reichte von 1706 - 1911. Der chinesische Name für die Stadt lautete Kulun.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuya Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga
In diesem Lied werden die Träume eines Jünglings zur Geliebten beschrieben.
Ein Jüngling träumt von seiner Geliebten Goolingoo, auch wenn er schläft, und er denkt andauernd an sie. Er erinnert sich an ihre lieblichen Worte. Tagsüber und überall, auch in den Bergen bei den Pferden und Kühen ist sie immer bei ihm.
Alte Leute denken dabei, dies sei ein schlechtes Omen, weshalb es nur für Verstorbene gesungen werden sollte.
13. Nogoon dari ekhiin Burelvaa, Burelvaa der Grüne Tara - Magtaal (Loblied)
(shashin turiin khundetgeliin ardiin duu).
Loblieder (Magtaal) werden zu Ehren der lamaistischen Götter und Naturgeister, Helden oder einzelner Tiere gesungen. Epentexte enthalten auch Lobgesänge an Berge, Flüsse, die Natur im Allgemeinen. Hierbei handelt es sich um eine uralte Tradition, wie sie auch heute noch von den Stämmen im Raume des Mongol-Altai im Westen der Mongolei lebendig gehalten wird.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, Buyankhishig Togtokhjargal: morin khuur, Gankhuya Uyanga: khuuchir, Gankhuyag Solongo: yatga, denshig, cymbals, rattle
Ein Loblied auf die Wiedergeburt der Grünen Tara. Zwei hochrangige mongolische Mönche, die als Wiedergeburt der Grünen Tara gehalten werden, werden hier in diesem Lied geehrt.
14. Altan noyon galuu khuu, der junge goldene Fürst Gans - Fabel
Episches Heldenlied (tuuli) vom Stamm der Khalk in der Zentralmongolei.
- Battulga Nomin-Erdene: female voice, khun tovshuur
Der junge, goldene Fürst Gans hat ein Pferd mit Flügeln. (Altan noyon galuu Khan khuu).
Vor langer Zeit stand am Ende des grossen Ozeans eine steinerne Burg, in welcher der junge, noch fünfzehnjährige Prinz Gans lebte - in einem Ger, dessen oberer Ring mit zwölf Streben gehalten wird, die mit Korallen, Edelsteinen, Silber und Gold verziert sind.
Eines Tages besuchte der junge Prinz seinen Vater und fragt ihn: "Worin liegt meine Zukunft?" Der Vater antwortet ihm darauf: "Du hast 20.000 Pferde zu versorgen und deine zukünftige Braut zu ehelichen. Sie stammt aus der Familie der Dschinghis Khan Linie. Sie hat schwarze Augen, rote Lippen und ist eine wunderschöne junge Frau geworden. Es wird nun an der Zeit, sie zu holen.“
Der Prinz geht, wie sein Vater ihm geraten hat, und holt sich diese junge Braut ins Ger. Doch verbringt er neun Tage nicht nur bei ihr allein, sondern hat auch sein Pferd ins Ger genommen.
Nach einer Weile besucht der Vater seinen Sohn und fragt ihn: „Warum bringst du dein Pferd nicht zur Herde zurück? In deinem Heim verkümmert es ja nur. Wenn du dein Pferd nicht brauchst, so bring es zur Herde zurück, damit es sich mit den anderen Pferden auf der Weide wohl fühlen kann und die Herde gut gedeiht."
Tatsächlich bewundert heute der Prinz sein bestes Pferd, wie es sich in der Herde wohl fühlt und sich glücklich wie ein freier Vogel in der Steppe vergnügt. Nun sattelt der Prinz sein Pferd und reitet mit ihm wie der Wind in die Steppe hinaus. Die Untertanen bewundern sein gutes Pferd, das sich so gut in der Herde gehalten hat und nun ein gutes Pferd geworden ist. Der Prinz liebte sein treues Pferd, wie auch seine treue Braut und lebt glücklich und zufrieden.


Instrumente


- Khun tovshuur - Tovshuur
(Saiteninstrument)

Die "Khun tovshuur" ist ein zweisaitiges lautenartiges Saiteninstrument, ähnlich der tuwanischen, altaischen und kasachischen Laute. Korpus und Hals werden aus Zedernholz geschnitzt. In der Mongolei wird das Kopfende wie ein Schwan geformt (khun = Schwan). Der Korpus wird oft mit weichem Leder von Wildtieren, Kamel- oder Ziegenfell überzogen. Die Saiten sind aus Pferdeschwanzhaaren gewunden. Die beiden Saiten werden im Abstand einer Quarte gestimmt. Die Laute wird häufig mit einem Bogen aus dem Holz einer Weide gespielt, wie dies bei der Ikili, einer zweisaitigen Geige, der Fall ist.
Die Westmongolen verwenden diese Laute zur Begleitung von "tuuli" (heroischepische Sagen) und "Magtaal" (Loblieder).

- Khuuchir (Saiteninstrument)

Schlangenhaut-Geige oder Rosshaar-Geige - ein Streichinstrument, das vorab von den Nomaden (genannt "die Wilden") verwendet wurde. Die Chinesen nennen es "Mongolen-Instrument" oder "Huk'in". Es ist im Intervall einer Quint gestimmt und besitzt eine kleine oder mittlere Grösse.

- Morin khuur (Saiteninstrument - Pferdekopf-Geige)

Die Pferdekopf-Geige ist ein typisch traditionelles, zweisaitiges Instrument der Mongolen. Der Boden und der Hals sind aus Holz gefertigt. Das Ende des Halses hat die Form eines Pferdekopfes, und der Klang ist vergleichbar mit dem einer Violine oder eines Cellos. Die Saiten werden aus getrockneten Hirsch- oder Bergschafsehnen gewunden. Es wird mit einem Bogen gespielt, der aus Weidengerte gefertigt wird und mit Pferdeschwanzhaaren bespannt ist, die mit Lärchen- oder Zederholzharz bestrichen wird.

- Yatga (Saiteninstrument)

Eine gestrichene Wölbbrettzither mit beweglichen Stegen. Sie besteht aus einem schmalen, gewölbten, hohlen Holzkorpus und einem flachen Holzboden. Die Saiten werden gezupft, und ihr Ton ist sehr sanft. Das Instrument galt als heilig, und sein Spiel war an Rituale und Tabus gebunden. Es wurde vorwiegend am Hofe und in Klöstern verwendet, da die Saiten die zwölf Stufen der Palasthierarchie symbolisierten.
Das Spiel dieser zwölfsaitigen Zither war den Hirten vorerst verboten, ihnen war nur das Spielen der Zehnsaitigen gestattet, mit der auch Epen vorgetragen wurden.

- Denshig – kleine Klangbecken (Schlaginstrument)

Diese werden nur im Gebiet der Mongolei und Tibet gespielt. Dabei handelt es sich um zwei ausgebeulte Messingteller, deren Griffe (Knäufe) durch einen kleinen Riemen verbunden sind. Bei den Gottesdiensten schlägt ein Lama zwei Tellerchen gegeneinander, was einen dem Anschlag eines Glöckchens ähnlichen Ton erzeugt, der aber bedeutend weicher und melodischer ist.

- Zimbeln = kleine Klangbecken (mongolisch: Tsan)

Sie sehen wie kleine Messingdeckel aus, in deren Mitte knopfförmige Handgriffe angebracht sind.

- Rassel (aus Schafsknochen)

Revidiert durch Hermelinde Steiner


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