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P & C December 1998
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Religion
Schamanen spielen in der Altai-Region eine wichtige Rolle. Sie besitzen mit Zeuglappen und Metallanhängern reich versehene Trachten und eine grosse Trommel, auf deren Fell die Altaier eine Darstellung des Universums mit seiner Einteilung malen.
Die Schamanen sind Mittler zwischen Geisterwelt und Menschen. Sie verstehen es, die Dämonen, die eine Krankheit verursachend sich im Körper eines Menschen festgesetzt haben, auszutreiben oder, wenn sie eine der Seelen ihrer Mitmenschen gefangen halten, diese durch Ueberredung oder durch ein Opfer wieder zu befreien. In den Vorstellungen dieser Völker hat der Mensch mehrere Seelen, welche die verschiedenen Lebensvorgänge in ihm leiten. Der Verlust einer dieser Seelen führt nicht den sofortigen Tod herbei, sondern ein langsames Sterben. Die Schamanen können die Geister ausserdem in kleine Idole (Figuren aus Holz oder Knochen) bannen.
Nach ihren Glaubensvorstellungen setzt sich das Universum aus mehreren Himmelsschichten über unserer Erde und ebensovielen Unterweltschichten zusammen, die von guten und bösen Geistern bewohnt werden. Die oberen Himmelsschichten sind jedoch vor allem einem obersten Himmelsgott vorbehalten. Sie stellen sich einen Weltenberg in der Mitte des Universums vor. Auch glauben sie an Besitzer-, Tier- und Totengeister.
Zwei grosse Opferfeste im Frühling und im Herbst bestimmen den Ablauf des Jahres. Man schlachtet an diesen Tagen Tiere, meist ein Pferd. Danach findet ein Gastmahl statt, bei dem das Fleisch der Opfertiere gegessen wird und kumys (gegorene Stutenmilch) getrunken wird. Dabei finden die beliebten Ringkämpfe und Pferderennen statt.
- map sketch Gorno-Altaisk
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