- Catalog (in stock)
- Back-Catalog
- Mail Order
- Online Order
- Sounds
- Instruments
- Projects
- History Face
- ten years 87-97
- Review Face
- our friends
- Albis Face
- Albis - Photos
- Albis Work
- Links
- Home
- Contact
- Profil YouTube
- Overton Network
P & C December 1998
- Face Music / Albi
- last update 03-2016
|
Die traditionelle Musik der Ukraine ist vorrangig heterophon: Eine einzige Melodie wird unter verschiedene Stimmen verteilt, wobei eine Stimme - meistens in mittlerer Stimmlage - führt. Die führende Stimme (zaspivoovach) stimmt den Gesang an und bestimmt den Melodieverlauf, die anderen Stimmen fallen erst später ein. Dieser heterophone Gruppengesang wird oftmals durch eine unabhängige Stimme in sehr hoher Tonlage (vyvodtshyk) verziert.
Das Prinzip der Heterophonie lässt der Führungsstimme viel Spielraum für Improvisation, kontinuierliche Variationen und Verzierungen. Es wirkt sich auch auf den Text aus, indem einzelne Wörter oder Phrasen mittels Melismen oder durch zusätzliche Silben verlängert werden. Man findet diese Art des Chorgesangs häufig in der Zentralukraine, in den Steppengebieten und im östlichen Teil der Ukraine, wo lyrische Balladen sehr beliebt sind.
Berühmt geworden ist das umfangreiche Repertoire der Kosakenlieder und -tänze. Diese Musik wurzelt in der jahrhundertealten mündlichen Überlieferung der Bylin (Epen, erzählende Poesie) und Duma, langen lyrischen Balladen, in welchen die Taten der Kosaken glorifiziert werden.
Die traditionelle Volksmusik bildet einen wichtigen Bestandteil des ukrainischen Lebens und der Seele des Volkes. Die Lieder erzählen seine Geschichte, sie beschreiben seine Eigenschaften, die Vorzüge dieser Gemeinschaft und die Landschaft, in der sie lebt. Sie berichten auch von den ethischen Vorstellungen und den Regeln des Gemeinschaftslebens. Diese Lieder stellen einen kulturellen Schatz dar, der bis zum heutigen Tage erhalten blieb. Sie können in verschiedene Genres unterteilt werden. Grundsätzlich ist zwischen rituellen und nicht-rituellen Lieder zu unterscheiden.
- Rituelle Lieder:
1. Beschwörende Lieder
|
Heilende Lieder, die zur Heilung Kranker, bzw. um das Wetter zu beeinflussen gesungen werden. |
2. Totenklagen
3. Rituelle Lieder aus dem Volkskalender
|
- Winterzyklus: Kolyadky (an Weihnachten) und Shchedryvky (zu Neujahr) werden von jungen Leuten gesungen, die von Haus zu Haus ziehen, um den Bewohnern Glück und Wohlstand zu wünschen. Das Lob des Hausherrn nimmt in den Texten oft grossen Raum ein. |
|
- Frühlingszyklus: vesnyanky und hayivky werden von Mädchen in einem Kreistanz gesungen. Es gibt in diesen rituellen Liedern, in welchen um Regen gebetet wird, ein magisches Element. Die Vesnyanky werden zu Beginn des Frühlings (Vesna) normalerweise auf einem offenen Platz ausserhalb des Dorfes gesungen. Zu den Hayivky (Frühlingsspiele) der Westukraine gehören auch Singspiele und Kreistänze. |
|
- Fest zum Ähren (Pflanzen) des Getreides. |
|
- Fest zum Dreschen des Getreides. |
|
- Vor der Ernte: Die Sommerfeiertage erreichen ihren Höhepunkt mit den Feiertagen für Ivan Kupalo, Johannes, den Täufer und den Hl. Petrus. Das Ritual zu Kupalo ähnelt in Bedeutung und Charakter stark den auf den Hl. Petrus bezogenen "Petrivky"-Liedern, die in einer Zeitspanne von zwei bis drei Wochen vor dem Tag des Hl. Petrus (29. Juni) ausgeführt werden. |
|
- Ernte: Rituelle Arbeitslieder, Zazhynky zu Beginn und Obzhynky anlässlich des Endes der Ernte, bilden einen weiteren Teil des Sommerzyklus. Sie stehen am Ende der Sommerperiode.
Ihre ursprüngliche magische Bedeutung wurde später durch soziale Motive ersetzt, durch Schilderungen der schweren Arbeit des Mähders, seiner Beziehungen zum Arbeitgeber oder durch Forderungen nach höheren Löhnen.
|
4. Hochzeitslieder
|
- Diese Lieder erklären, was zu jedem beliebigen Zeitpunkt während der Hochzeitszeremonie passiert: Ihre Funktion ist jener der Beschwörungslieder sehr ähnlich. Das Hauptthema bildert die festliche, fröhliche Seite des Rituals. Die Lieder enthalten auch beglückwünschende Teile, sie können sogar komisch sein. Ausserdem besteht eine zweite Art von Hochzeitsliedern, die dann gesungen werden, wenn die Braut ihr Elternhaus verlässt. Diese Lieder sind lyrischer und dramatischer und in ihrer Struktur lockerer. Die Hochzeitsgesellschaft wird gewöhnlich von einem Instrumententrio aus dem Dorf, Troista Muzyka, einem weit verbreiteten Volksmusik-Ensemble mit Geige, Cymbal (Hackbrett) und Tamburin, oft auch einer Pfeife begleitet. |
|
- Nicht-rituelle Hochzeitslieder werden zur Unterhaltung zu passenden Zeitpunkten während der Feierlichkeiten gesungen, die sich normalerweise über einen Zeitraum von einer Woche erstrecken. |
5. Arbeitslieder
|
- Vechornyzi (zu Vechyr, Abend) sind Winterabendlieder. Dieses Wort meint aber nicht nur Lieder, sondern auch die abendlichen Treffen der jungen Leute selbst, sowie die Räumlichkeiten, in welchen diese stattfinden. Vechornyzi werden nur im Winters gesungen, vom 13. Dezember, dem Tag des Hl. Andreas an bis etwa 7 Wochen vor Ostern, dem Frühlingsbeginn. Während dieser Zeit treffen sich die jungen Leute auf dem Land beinahe jeden Abend nach der täglichen Arbeit. Sie mieten für ihre Vechornyzi-Treffen einen Raum, vorzugsweise im Haus einer Witwe oder eines kinderlosen Ehepaars. Die Mädchen treffen zuerst ein und beginnen damit, Hemden (Rushnyc) zu verzieren. Später stossen die jungen Männer dazu, und man singt und tanzt gemeinsam. Für den gemieteten Raum wird keine Miete bezahlr, stattdessen bringt man Brot, Getreide, Feldfrüchte oder Leinen mit. Nur die Getränke an der Bar müssen sofort bezahlt werden. |
|
- Toloka werden während oder nach der gemeinsamen Arbeit gesungen. Im Winter begleiten diese Lieder die Arbeit der Frauen, wenn sie sich zum Spinnen treffen. Diese Lieder werden auch in anderen Jahreszeiten gesungen, nach jeder Art gemeinsam verrichteter Arbeit (z.B. Feldarbeit, Graben eines Brunnens, Hausbau, Strassenreparaturen etc.). Hat ein Bauer zu viel Feldarbeit zu bewältigen, so bittet er seine Nachbarn um Hilfe. Nach Beendigung dieser gemeinsamen Arbeit lädt der Bauer seine Nachbarn zum Abendessen ein; im Anschluss dran singen man solche Lieder mit Texten, die oftmals weltliche Weisheiten beinhalten. |
- Nicht rituelle Lieder:
- Volksepen (duma) oder Balladen, historische und politische Lieder. Die Dumy sind längere lyrische Kompositionen von epischem Charakter auf der Grundlage der Prinzipien der musikalischen Rezitation. Die Rhythmen der Texte dieser Balladen sind nicht auf metrorhythmische Schemata beschränkt und bestimmen den improvisierten Stil der musikalischen Rezitation auf der Grundlage von Variationen der typischen Phrasen und Verse. Die Dumy wurden von einem Solisten dargebracht, der als Kobzar bezeichnet wird, da er sich gewöhnlich selbst auf der Kobza (Zupflaute) begleitete, manchmal auch auf der Bandura oder der Lira. Er sang über geschichtliche Ereignisse und Geschehnisse des täglichen Lebens. Die Kobzary (Plural für Kobza) waren in der Regel blind.
- Zu den lyrischen Liedern zählen Liebeslieder, Lieder, die über das Familienleben erzählen, auch Schlaflieder.
- Instrumentalmusik
- Das älteste Zeugnis zur Instrumentalmusik bildet eine von Archäologen in der Region Chernowitsy gefundene Knochenflöte aus dem Paläolithikum, weitere Instrumente aus Mammuth-Elfenbein wurden in Mitsynska in der Region Chernigiw. Abbildungen von Musikinstrumenten sind auf Fresken in der Sophien-Kathedrale in Kiew, sowie auf volkstümlichen "Mamay"-Drucken in der Ukraine zu finden.
In der Ukraine kennt man verschiedene Formen instrumentaler Volksmusik: Solodarbietungen auf der Pfeife (Flöte), Geige, Bandura etc., sowie das Spiel im Ensemble, wie das Musiktrio "Troista Muzyka", das hauptsächlich bei Tanzanlässen bei Marschprozessionen spielt.
Die Hutsul kennen eine sehr poetische Legende über die Entstehung des "Troista Muzyka": Drei Musiker, ein Geiger, ein Cymbalist und ein Sopilka-Spieler, verliebten sich in ein Mädchen. Um ihren Bräutigam auszuwählen, schlug das Mädchen einen Wettstreit unter den drei Musikern vor, es würde denjenigen heiraten, der von den Leuten als bester Musiker beurteilt würde. Und so spielte ein Musiker nach dem anderen seine Lieblingsmelodie. Da aber alle drei gleich gut spielten, konnte keiner den Wettstreit für sich entscheiden. Da schlug das Mädchen vor, jeder der Musiker solle dieselbe Musik spielen, aber auch hier konnte keiner den Wettstreit gewinnen. Nun blieb nur mehr eines übrig, sie sollten gemeinsam eine Weise spielen. Auf diese Weise kam diese Art der Musik zu ihrem Namen "Troista Muzyka".
.
Es gibt auch Instrumentalmusik, die nicht zum Tanz gespielt wird, so z.B. die Improvisationen der Hirten auf einer Geige, einer Sopilka (Flöte), einer Trembita (ukrainische Version eines Alphorns: eine Holztrompete von etwa 3 m Länge, die vorrangig zur Ankündigung von Ereignissen verwendet wurde) oder einer Drymba (Maultrommel). Diese Musik wurde gewöhnlich während Hochzeiten oder bei Begräbniszeremonien gespielt. Es wurden auch instrumentale Fassungen von Liedern, wie Kolyadky (Loblieder zu Weihnachten) und anderen christlichen Freudenliedern gespielt.
Die einfachsten und frühesten Formen instrumentaler Volksmusik bilden Signale, die in verschiedenen Berufen (zum Imitieren einer Stimme oder der Natur) oder anlässlich von Zeremonien verwendet wurden. Die Bewohner der Karpaten verwendeten die Trembita in ihren verschiedenen Formen dazu, andere über die Geburt oder den Tod eines Dorfbewohners zu informieren, um die Rückkehr der Hirten von den Almen anzukündigen oder für andere wichtige Ereignisse.
Die traditionellen Signale sind lokal begründet und bilden eine komplizierte Form der Kommunikation. Viele dieser Signale werden von Hirten eingesetzt, um die Zeit für das Aufstehen, die Nachtruhe, den Zeitpunkt für das Melken zu Mittag oder die Warnung vor Dieben bekannt zu machen. Zeremonielle Signale sind in ihrem Ursprung typischerweise funktional. Viola-Melodien werden in verschiedenen Teilen einer Hochzeitszeremonie, etwa bei der Übergabe der Braut, dem Umwickeln der Arme der Frischvermählten mit Hochzeitsschälen oder dem Beginn des Hochzeitsbanketts, gespielt.
Bei Begräbnissen werden spezifische Motive gespielt, um dem Verstorbenen ein letztes Lebewohl zu gebieten. Gesangsformen basieren gewöhnlich auf der Melodie und der harmonischen Grundlage der begleiteten Lieder. Für einige Formen sind spezielle Begleitformen erforderlich, so für die epischen Lieder Dumy, die von Bandura, Kobza oder Lira begleitet werden.
Die traditionellen Stile der instrumentalen Tanzmusik sind meistens an geografische Gebiete oder ethnisch gebunden. So gehören Kolomya (Kolomiyka) zu den ukrainischen Karpaten und deren benachbarte Regionen, Hopak und Kasatschok (Cossachok) dagegen sind auf dem gesamten ethnischen Territorium der Ukraine anzutreffen, die Polka und der Walzer werden sowohl den slawischen wie den nicht-slawischen Traditionen des europäischen Gebiet zugerechnet. Der Austausch mit der polnischen, tschechischen, slowakischen und ungarischen Folklore in den westlichen Teilen (den Karpaten) zeigt sich in der Stabilisierung der Metrik im Vergleich zu den asymmetrischen Metren der östlichen Texte sowie in der funktional sehr harmonischen Basis der lyrischen Lieder. Im südwestlichen Teil der Karpaten (Region Bukowina) finden sich Ähnlichkeiten mit der moldawischen und rumänischen Instrumentalmusik.
Die Tanzmusik stellt einen einheitlichen Teil des instrumentalen Musikrepertoires dar. Im Gegensatz zu Liedern, die melodienreich und rhythmisch sehr strukturiert sind, weisen Tänze zumeist doppeltes Tempo auf und basierend auf symmetrischen Musikperioden. Die wichtigsten Tänze sind wenig mit der Musik verbunden, nur die unterschiedlichen Akzente legen ihre choreographischen Besonderheiten fest. Tänze waren gewöhnlich in rituellen Handlungen wie Hochzeiten und Feiertagen integriert. In der Ukraine gibt es viele Tänze, die das tägliche Leben und Arbeiten an sich imitieren:
- Die Kolomiyka (Kolomya) existiert in drei unabhängigen Formen: als Lied, als Instrumentalstück und als Tanz. Sie wird zu Chorgesang und Instrumentalmusik getanzt. Ursprünglich handelt es sich um eine Tanzform aus der Westukraine, deren Wurzeln in die Karpaten zurückreichen. Die Texte sind lokalen sehr unterschiedlich, bestehen aber gewöhnlich aus kurzen Couplets, die tägliche Aktivitäten widerspiegeln. Die Kolomiyka verfügen über einen breiten melodischen Umfang, komplizierte synkopierte Rhythmen sowie eine Vielzahl von Melismen. Zu den Varianten der Kolomiyka zählen Hutsulka (Huzulka), Verkhovyna (Werchowina), Bukovyna (Bukowina) und Arkan.
- Der Hopak ist einer der beliebtesten Tänze, ursprünglich nur für Männer bestimmt, die damit ihre Kühnheit, ihren Heldenmut und ihre Männlichkeit unter Beweis stellen konnten. Während des Hopaks erzeugen eine Reihe von spektakulären Soli einzelner Tänzer eine aufregende Atmosphäre des Wettstreits. Der Tanz beinhaltet verschiedene akrobatische Bewegungen. Zu den Varianten des Hopak gehören Zaporozhetz und Tropak. Hopak-Melodien können verschiedene Tonarten benützen, am häufigsten sind es Dur-Tonarten. gewöhnlich sind sie durch schnelles Tempo gekennzeichnet. Einige Hopak-Melodien werden ganz ohne Gesang vorgetragen, diese können auch ohne Tanz vorgeführt werden.
- Der Titel des Kasatschok (Cossachok) ist vom Wort Kosak abgeleitet. Die Ursprünge dieses Tanzes können bis zu den Weihnachtsspielen der Kosaken aus der Region Zaporotshie des späten 16. und frühen 17. Jahrhunderts zurückverfolgt werden, wo gesungen, Bandura gespielt und getanzt wurde. Der Kasatschok unterscheidet sich in einigen Aspekten vom Hopak: Er beginnt mit einer langsamen lyrischen Einleitung, die sich im eigentlichen Tanz zu einem extrem schnellen Tempo weiterentwickelt. In der Vergangenheit wurde der Kasatschok von einem einzelnen männlichen Tänzer oder einem Paar vorgeführt. Jetzt ist er oftmals ein Gruppentanz, in dem die Mädchen die Hauptrolle übernehmen.
Das sind nur die bekanntesten Volkstänze aus der Ukraine. Es gibt ausserdem: Kosak, Poltawa, Hajduk, Chaban. Einige sind vergessen, wie Metelytsia (Schneesturmtanz) oder Schunka. Man spielt heute nur noch deren Melodien, doch wird dazu nicht mehr getanzt, da man die Tanzformen nicht mehr kennt.
Instrumente aus der Ukraine
|
- Sopilka - Dentsivka - Blasinstrument
Ukrainische Schnabelflöte, 30 - 40 cm lang, mit 6 Grifflöchern.
Die Gruppe der flötenähnlichen Holzblasinstrumente ist in der ukrainischen Sprache allgemein als Sopilka bekannt. Diese breite Verwendung des Ausdrucks macht eine Unterscheidung der verschiedenen Arten von Blasinstrumenten schwierig. Streng genommen dürfen nur Nicht-Blockflöten als Sopilka bezeichnet werden. Für Blockflöten steht der Ausdruck Dentsivka.
Die Sopilka besitzen kein Mundstück (Dentse). Sie bestehen aus einem hohlen Rohr mit sechs bis zehn Löchern. Das Rohr selbst kann aus beliebigem Material, auch Metall oder Kunststoff bestehen. Die übliche Anzahl von Löchern ist sechs, zusätzliche Löcher ermöglichen, dass chromatische Töne auf dem Instrument erzeugt werden können. Der Spieler lässt am Blasende seinen Atem an der Rohrwand brechen, was einen flötenähnlichen Ton erzeugt.
Die Dentsivka, oft ebenfalls als Sopilka bezeichnet, obwohl sie sich von der eigentlichen Sopilka dadurch unterscheidet, dass sie wie die westliche Blockflöte über ein Labium verfügt, wird als Längsflöte klassifiziert. Sie ist gewöhnlich aus einem Holzrohr mit einer Länge von etwa 30 bis 40 cm gefertigt. Die Löcher werden in das Rohr geschnitten oder gebrannt, und an einem Ende wird ein Labium gebildet. Der Innendurchmesser beträgt gewöhnlich 12 bis 14 mm, wobei die Rohrwände 2 bis 3 mm dick sind. Die traditionellen Instrumente waren entsprechend der Länge des Rohrs verschieden gestimmt, gewöhnlich aber diatonisch mit einem Tonumfang von zweiundeinhalb Oktaven.
Einige Dentsivka aus der Westukraine besitzen nur fünf Schalllöcher. In der letzten Zeit wurde für dieses Instrument das chromatische Zehn-Loch-Fingerspiel entwickelt, das auch auf die meisten der anderen Instrumente der Sopilka-Familie übertragen wurde. Die Dentsivka wird in einer Reihe von Grössen, von der Piccoloflöte in F, Sopran in C, Alt in G, Tenor in F bis zum Bass in C, gefertigt.
|
|
|
- Frilka - Blasinstrument
Eine kleine Längsflöte, aus einem 20 - 50 cm langen Metallrohr mit sechs Grifflöchern.
Die Frilka ist normalerweise kleiner als die Sopilka und klingt höher, der Klang wird aber auf dieselbe Art und Weise erzeugt, indem der Atem an der Seite des Rohrs gebrochen wird.
|
|
|
- Tylynka - Telenka - Blasinstrument
Grosse Längsflöte, 35 - 80 cm langes Metallrohr ohne Grifflöcher. Der Ton wird dadurch verändert, dass der Finger am oberen Ende angeordnet wird und dieses um die Hälfte oder ein Drittel etc. abgedeckt wird. Eine Tonänderung kann auch durch die Atemstärke des Spielers erzielt werden. Ihre Länge beträgt etwa 35 bis 40 cm, obwohl Instrumente auch eine Länge von bis zu 60 cm aufweisen können.
Dieses Instrument gibt es auch in Rumänien, insbesondere in den Gegenden in Nachbarschaft zur Region Bukowina, wo dieses Musikinstrument als Tilinca bekannt ist. Ursprünglich wurde es aus verschiedenfarbigen Weiden hergestellt. Diese Flöte wird gespielt, indem die Blasluft am Ende des Rohrs gestoppt wird.
|
|
|
- Floyara - Blasinstrument
Eine Kerbflöte mit offenem Ende. Das Rohr ist etwa ein Meter lang. Ein Ende der Flöte ist zugespitzt, die Blasluft wird an einer der Seiten des Rohrs am Spielende gestoppt. Sechs Löcher sind in Gruppen von jeweils drei in der Mitte des Instruments herausgebrannt.
In der Karpaten wurde dieses Instrument oftmals anlässlich von Beerdigungen gespielt. Es gibt auch eine kleinere Form dieses Instruments, das der Sopilka oder Frilka sehr ähnlich und etwa 60 cm lang ist. Das Mundstück ist dabei in eine konische Kante zugespitzt, und das Instrument erzeugt einen ähnlichen Ton wie eine Flöte. Hirten konnten sich selbst mit glutteralem Summen begleiten, was einen Ostinato-Ton oder ein Brummen erzeugte.
|
|
|
- Zholomiha - Dvodenzivka - Blasinstrument
Doppel-Längsflöte. Zwei Sopilkas / Dentsivkas sind zu einem Instrument verbunden, wobei aber nur noch eines über Grifflöcher verfügt. Das andere Rohr weist, obwohl etwa gleich lang, keine Löcher auf und dient zur Erzeugung eines Borduns.
Die Zholomiha ist der Dvodentsivka ähnlich, nur dass sich hier auf beiden Rohren Grifflöcher finden, gewöhnlich vier auf einem und drei auf dem anderen. Das Instrument wird gewöhnlich aus einem einzelnen Holzstück geschnitzt.
|
|
|
- Rebro - Kuvytsi - Blasinstrument
Dieses Panflöten-Instrument kann chromatische Töne leicht einen Halbton unter dem Primärton des jeweiligen Rohrs erzeugen, indem der Winkel der Rohre zu den Lippen des Spielers geändert wird. Der Luftstrom wird auf diese Weise am entfernten Ende des Rohrs und nicht am den Lippen nahe Ende gebrochen.
Das Instrument besteht aus verschiedenen Rohren, die jeweils, wenn sie an ihrem Ende angeblasen werden, einen Ton erzeugen. Es gibt verschiedene Versionen davon, aus einem System aus grossen bis kleinen Rohren in eine Richtung oder in doppelter Ausführung.
|
|
|
- Sosulya - Zozulka - Blasinstrument
Eine Okarina, auch Kuckuck genannt, weil damit Vogelstimmen imitiert werden.
Die ukrainische Okarina gehört zur Gruppe der Pfeifinstrumente und ist in der Tat eine ausgefeilte Svystun (svystun bedeutet pfeifen). Für gewöhnlich sind diese Instrumente mit sieben oder acht, manchmal zehn Grifflöchern aus Ton gefertigt.
Das Instrument wird in den Karpaten sehr häufig gespielt, insbesondere von den Hutsulen, wo es als Zozulka bekannt ist; dieser Name ist aus dem ukrainischen Wort für kleinen Kuckuck abgeleitet.
|
|
|
- Surma - Zurna - Blasinstrument
Die Volksoboe aus der arabischen Welt, der Türkei, Südosteuropa und Teilen Asiens. Sie kann verschiedene Formen annehmen, ist aber in den meisten Fällen ein konisches Holzrohr mit einem Doppelrohrblatt und gewöhnlich einer Piroutte.
Es handelt sich um eine Art Schalmei, die in den Heeren der Kosaken grosse Verwendung fand. Man nimmt an, dass das Instrument vom Kaukasus, wo man die "Zurna" häufig in Armenien, Daghestan, Aserbeidschan und seltener auch in Georgien findet, in die Ukraine gebracht wurde.
Ein dünnes Messingrohr, wobei eine Art von Griff innerhalb eines gekerbten Holzes angebracht ist, befindet sich innerhalb des Instrumentenkörpers. Die Oboe ist mit einem U-förmigen Klappensystem ausgestattet, um die ersten Löcher offen zu halten; es kann aber durch eine leichte Drehung auch als capo tasto wirken und diese schliessen. Ein Teil des Rohrblatt-Klappensystems wird im Mund des Musikers gehalten, und seine Zähne pressen sich auf das Messingrohr. Die Piroutte ist eine kleine Scheibe aus Metall, Holz, Elfenbein, Perlmutter oder einem anderen Material, das sich an die Lippen des Spielers anlegt und die Luftkontrolle erleichtert. Der Instrumentenkörper besteht aus einem einzelnen konischen Holzstück, das sich zum Ende hin erweitert, glockenförmig oder aufgetrieben und 6 bis 12 cm im Durchmesser aufweist. Obwohl bekannt ist, dass verschiedene Holzarten verwendet werden können, wurde in früheren Zeiten Aprikosenholz zum am häufigsten Material. Der Körper besitzt sieben Grifflöcher und ein Daumenloch. Der Tonumfang beträgt etwa eineinhalb Oktaven, je nach Modell. Die oberen Stimmlagen klingen eher schrill. Der Spieler setzt nur sehr selten den gesamten Stimmumfang des Instruments ein. Die Spieler setzen Zirkuläratmung ein: Ein Ton wird geblasen, während gleichzeitig durch die Nase eingeatmet wird. Die Luft dazu wird in den Backen gesammelt und durch die Wangenmuskulatur ausgepresst ("Dudelsack-Prinzip"). Die Zungenwurzel wirkt dabei gleichsam als Ventil.
Die Zurna wird bei Hochzeiten, Tänzen, Feierlichkeiten und vielen anderen Ereignissen gespielt. In der Westukraine und in den ukrainischen Karpaten kennt man die Zurna nicht. Wie in Ungarn und Rumänien wurde sie von der Klarinette abgelöst.
|
|
|
- Bagpipe - Volynka - Duda - Blasinstrument
Gehört zur weit verbreiteten Gruppe der Dudelsackinstrumente, die in Schottland, Irland und in Bulgarien zu einem nationalen Symbol wurden.
Die karpatischen Sackpfeifen wurden von Hirten, Bauern, Soldaten und Minenarbeiten gespielt. Das Instrument besitzt einen Sack aus Ziegenhaut, in den durch ein Rohr mit einem Ventil Luft hineingeblasen wird. Das Hauptrohr besitzt fünf bis sieben, manchmal sogar acht, Grifflöcher, auf welchen die Melodie gespielt wird. Das andere Rohr erzeugt einen Bordun. Dabei handelt es sich gewöhnlich entweder um einen einzelnen Grundton oder eine reine Quint. Jedes dieser Spielrohre besitzt ein aus einer Gänsefeder hergestelltes Doppelrohrblatt.
|
|
|
- Hornpfeife - Schalmei - Schaléjka - Zhaleika - Blasinstrument
Eine volkstümliche Klarinette mit einem einzelnen Rohrblatt, das von einem Mundstück bedeckt sein kann. Das Rohr aus Holz mit Grifflöchern endet in einem erweiterten Schallbecher. Das Instrument kann aus verschiedenen natürlichen oder künstlichen Materialien hergestellt werden; sehr häufig wird es aus Kuhhorn gefertigt, aber auch ganz aus Holz- und sogar aus Birkenrinde.
Es ist diatonisch gestimmt in verschiedenen Tonarten (G, A, F) und in Sopran- (üblicherweise), Alt- und sogar in Piccoloformen. Durch Anpassung der Rohrblätter kann das Instrument gestimmt werden. Es ist normalerweise im mixolydischen Modus gestimmt (d.h. in der G-Tonart erhält man alle Stammtöne und keine mit Vorzeichen versehenen Töne). Man kann eine volle Tonoktave erzielen und mit alternierendem Fingersatz die finale, nicht verminderte siebte Tonstufe erreichen.
|
|
|
- Rizhok - Krummhorn - Signalhorn - Blasinstrument |
|
- Trembita - Blasinstrument
Die Trembita ist eine ukrainische Version des Alphorns. Die Hutsulen spielen auf Trembita tram bratam: drei Brüder. Der Name ist mit einer Legende verbunden: Ein magischer Handwerker fertigte es für drei Brüder an, die als Hirten ihren Lebensunterhalt verdienten.
Die Trembita wird aus, mit einer Mittelbohrung versehenen Teilen aus Fichtenholz hergestellt, die hernach mit Birkenrinde zusammengeklebt und -gebunden werden. Gewöhnlich ist die Trembita drei Meter lang, mit einem Durchmesser von etwa 2,3 bis 5 cm am Mundstück und etwa 6 cm am Schallbecher.
Es gibt auch kürzere Trembita mit einer Länge von einem halben oder einem Meter. Diese kürzeren Instrumente werden oftmals als "vivcharska dudka" (Hirtenpfeife) oder "syhnai'na truba" bezeichnet. Das Mundstück besteht oft aus einem besonderen Stück. Der Tonumfang beträgt etwa drei Oktaven, wobei wie bei den Waldhörnern die natürliche Obertonreihe benützt wird.
Die verschiedenen Arten von Trembitas haben eigene Funktionen:
- Die kleine Koljadyc'ka, mit einer Länge von weniger als drei Metern wird verwendet, um die Ankunft der Weihnachtssinger zu signalisieren. - Die drei-Meter-lange "vivcars'ka dudka" wird von Hirten gespielt, um ihren Aufenthaltsort in den Bergen zu signalisieren, und um die anderen Hirten bei einem Angriff auf die Herde zu Hilfe zu rufen. - Die "pokhorona" ist länger als drei Meter und wird bei Begräbnissen verwendet. Die Grosse kommt auch bei fröhlichen Ereignissen wie Festen oder Hochzeiten zum Einsatz.
Die Trembita wurde vorrangig dazu verwendet, um Ereignisse, wie die Ankunft eines Besuchers, Feindes oder einen Todesfall im Gebirge anzukündigen; damit entwickelte sich ein System aus ausgefeilten Signalen bestehendes. Auch wurden zu Weihnachten Weihnachtslieder darauf gespielt. Die Trembita ist nicht nur bei der ukrainischen Bevölkerung bekannt, man findet Instrumente wie die Trombita, Trabita und Trebita auch in Polen sowie als Cucium in Rumänien.
|
|
|
- Drymba (Maultrommel)
- Die Maultrommel Drymba wird heute aus Messing oder Stahl, früher aus Holz oder Bambus hergestellt. Am Metall in Hufeisenform wird eine elastische Feder gleich einem Vibrator befestigt, welche man als Zünglein bezeichnet. Der Spieler legt den länglichen Teil des Instrumentes in den Mund, dabei drückt er sie leicht an die Vorderzähne. Der Musikant bringt das Zünglein mit der rechten Hand in Bewegung. Die Höhe der Klänge wird mittels Veränderung der Mundhöhle bestimmt, die gleichzeitig als Resonanzkörper dient.
Heutzutage findet man die Maultrommel nur mehr in den Karpaten, wo sie ausschliesslich von Frauen gespielt wird.
|
|
- Bandura - Saiteninstrument
- Die ukrainische Lautenzither (Psalter) Bandura ist ein traditionelles Saiteninstrument, das die akustischen Prinzipien sowohl der Laute als auch der Harfe kombiniert. Es ist ein typisch ukrainisches Instrument mit einem emphatischen und weichen Klang, ähnlich jenem einer Harfe, aber mit einer grösseren Dynamik und Tonregulierung. Man glaubt, dass sich die ukrainische Bandura aus einer Reihe lautenähnlicher Instrumente entwickelt hat, wie der Vorläuferin Kobza.
Ihre Hauptunterscheidungsmerkmale sind:
1) das Fehlen von Bünden, d.h. jede Saite kann (wie bei der Harfe) nur einen einzigen Ton erzeugen und
2) das Vorhandensein von über den Resonanzboden gespannten Sopransaiten, die seitlich von den Basssaiten über den Hals laufen, wodurch sich ein asymmetrischer Korpus ergibt.
Da es ein handgemachtes Volksinstrument ist, gibt es auch hier verschiedene Formen..
Vom 15. bis ins 18. Jahrhundert wurde die Bandura von Kobzari (wandernden Musikern, häufig blind, manchmal von einem Kind geführt) und Kosaken (freien Kriegern) gespielt. In den Dörfern und Städten sangen die Kobzari epische Lieder (Dumy, sing. Duma) über die Heldentaten des ukrainischen Volkes und seine Beziehungen zu den Türken und den Tataren, später auch über die Schwierigkeiten mit dem polnischen Regime. Es war eine Zeit des Patriotismus und Nationalismus in der Ukraine, zudem war es eine Blütezeit der Kunst.
Heute werden in Konzerten hauptsächlich drei Typen von Banduras benutzt:
- die klassische oder Volks-Bandura: diatonisch gestimmte, mit etwa 20-24 Saiten und hölzernen Wirbeln;
- die Kharkiv: von Hnat Khotkevych zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelt und am Konservatorium Kharkiv als Unterrichtsinstrument eingeführt. Erst diatonisch gestimmt, entwickelte es sich später in ein völlig chromatisches Instrument mit 34 bis 65 Saiten und drei Orchestergrössen: Piccolo, Prima und Bass;
- die Kyiv: ebenfalls verschiedene Grössen und Arten.
|
|
- Kobza - Saiteninstrument
- Die Kobza (Laute / Psalter) wurde erstmals in einer griechischen Chronik aus dem 6. Jahrhundert als Instrument von Kriegern aus dem ukrainischen Gebiet erwähnt. Es war viel kleiner, runder und besass weniger Saiten als die moderne Bandura. Mit der Zeit kamen immer mehr Saiten dazu, wobei einige davon entlang der Seite des Instruments gespannt wurden. Dadurch wurden die ursprünglich über den Hals gespannte Bünde obsolet.
Im 13. Jahrhundert wurde mit der Abwanderung einer grossen Menschenmenge aus Abchasien (Georgien) in die Region Poltava die Bezeichnung verändert, um das Instrument von anderen Saiteninstrumenten, die im Allgemeinen als "Husli" bekannt sind, zu unterscheiden.
Die Kobza wurde unter den ukrainischen Kosaken zu einem beliebten Instrument, und auch von der ländlichen Bevölkerung sowie an den Höfen der polnischen Könige und russischen Zaren wurde sie gerne gespielt. Hier erhielt sie eine ähnliche Rolle wie die Laute in Westeuropa.
Das Instrument wurde traditionellerweise aus einem einzelnen Stück Holz geschnitzt und bestand aus einem Resonanzboden mit darüber laufenden Saiten. Die Anzahl der Saiten konnte von drei bis acht variieren. Manchmal waren die Bünde aus Darm gefertigt, und es wurden drei bis vier zusätzliche Saiten um den Resonanzboden herum geschlungen. Die Saiten wurden entweder mit einem Plektrum oder mit den Fingerspitzen gezupft.
|
|
- Husli - Holz-Zither - Psalter - Gùsli - Saiteninstrument
- Husli (Holz-Zither, Psalter, russ. Gùsli). Husli war zu Zeiten Kiewer Rus die allgemeine Bezeichnung für ein Saiteninstrument. Eine Husli wird erstmals im Epos eines Barden aus dem 11. Jahrhundert erwähnt.Erst später wurde der Ausdruck mit dem Psalterium-ähnlichen Instrument in Zusammenhang gebracht. Der Ausdruck leitet sich aus dem frühslawischen Wort gosl ab, das Saite bedeutet und auch in anderen slawischen Sprachen zu finden ist. Im heutigen Balkangebiet bezeichnet gusle eine einsaitige Fiedel. In der westlichen Ukraine und in Weissrussland wird es oft verwendet, um eine Fiedel oder manchmal auch eine Schnabelflöte zu bezeichnen. Die Husli beeinflusste die Einführung von Sopransaiten auf der Bandura, und aus diesem Grund ersetzte die Bandura die Husli.
Im 19. Jahrhundert wurde sie hauptsächlich von Stadtleuten und dem Klerus gespielt. Das Instrument besass 11 bis 36 Sopran- oder diatonisch gestimmte Metallsaiten, wobei das Instrument in verschiedenen Grössen ausgeführt wurde.
Die Husli wird gezupft, nicht gehämmert. In diesem funktionellen Zusammenhang hat es eine grössere Verwandtschaft zur Harfe oder besser zur Zither (Akkordzither) als zu einem Hackbrett oder Cimbalom.
Die Husli wird meistens aufrecht gespielt, wobei die längs- und nach unten gerichtete Kante auf den Knien aufliegt; die linke Hand (über die Laufwirbeln und den Steg) dämpft die Saiten, während die rechte Hand die Saiten anschlägt oder zupft. Die Husli hat mittlerweile eine gewisse Standardisierung (Prima-, Alt- oder Bassgrössen) erfahren. Die diatonische Stimmung der Husli reicht vom B unter dem mittleren C bis zum C# zwei Oktaven über dem mittleren C. Es können die Tonarten auf A, Bm, C#m, D, E, F#m und G#m ausgeführt werden. Auch wurde das Stimmen standardisiert, um die Verwendung des Instruments mit Balalaika und Dömbra zu optimieren. Es ist äusserst schwierig, eine auf diese Art gestimmte Husli mit ukrainischen Volks-Blasinstrumenten wie Zhalaika und Roschok zu verwenden, da diese Instrumente (insbesondere die Roschok) in G und C gestimmt sind. Die Lösung bestand offensichtlich darin, zusätzliche Hebel einzubauen.
|
|
- Violin - Skrypka - Geige - Saiteninstrument
Die traditionelle Geige wurde nunmehr durch die Standardgeige ersetzt, wobei aber die alte Tradition des Geigenspiels noch immer lebendig ist.
Die Volksgeige wird gerne bei Hochzeiten gespielt und findet sich in Ensembles des "Troista Muzyka" (Triomusik), die Tanzmusik darbieten. Geiger spielen auch Solostücke zur Unterhaltung. Viele traditionelle Geigen waren in ihrer Konstruktion relativ plump, einige waren einfach Bretter mit daran befestigten Saiten.
|
|
- Rebec / Fidel - Gudòk - Saiteninstrument
( Folksgeige)
- Die Rebec (Fiedel, russ. Gudòk) ist ein Streichinstrument, dessen birnenförmiger Korpus samt Hals und Kopf aus einem einzigen Stück Holz gefertigt ist. Sie wurde im Mittelalter in verschiedener Gestalt meist dreiseitig gebaut und neben der "Grossen Geige" (Fiedel) auch als "Kleine Geige" bezeichnet. Im Unterschied zur Fiedel ist die Rebec in Quinten gestimmt.
Sie war wohl das beliebteste Instrument des Mittelalters. Sie wurde in den Händen von Vaganten, Spielleuten und Engeln gleichermassen dargestellt. Sie wurde zu örtlichen Festen und Reigen, wie auch am Hofe der Fürsten und Könige gern gespielt. Laufend wurde sie weiterentwickelt und aus der ursprünglichen spartenartigen Form des 8. Jh. wurde im 10. Jh. eine ovale, heute bekannte Form mit den eingezogenen Seiten.
Vom Spätmittelalter an entwickelte sich eine ganze Reihe von bogengestrichenen Saiteninstrumenten, wie Violinen, Bratschen, Celli etc., die wohl ihren Ursprung in der mittelalterlichen Fidel haben.
|
|
- Hudok - Saiteninstrument
Eines der ältesten ostslawischen Saiteninstrumente, das mit einem Bogen gespielt wird, ist das Hudok. Dieses Instrument besass drei Saiten und wurde mit einem Bogen gestrichen. In der Zeit Kiewer Rus' war es äusserst beliebt, wahrscheinlich vorrangig für das Aufspielen von Tanzmusik verwendet. Es wurde oft von Spassmachern gespielt begleitet von einer Husli.
Das Instrument war etwa 80 cm lang und wurde beim Spielen auf dem Knie balanciert. Die Rückseite des Hudok wurde aus einem einzelnen Stück Holz geschnitten, und es waren drei Saiten auf einmal gespannt. Zwei Saiten lieferten einen konstanten Bordun, während auf der dritten Saite eine Melodie gespielt wurde. Durch Geige und die Lira geriet dieses Instrument in Vergessenheit.
|
|
- Basolia - Saiteninstrument
- Die Basolia wurde inzwischen vom Standard-Violoncello ersetzt. Das von Hand gefertigte Instrument wies einen sehr groben Bau auf. Etwas grösser als das Violoncello besass es gewöhnlich drei Saiten. Manchmal wurde der Resonanzboden auf den Korpus genäht und nicht geklebt. Dieses Instrument wurde aufgrund seiner Tonqualität und der geringen Kunstfertigkeit seiner Spieler oftmals der Lächerlichkeit preisgegeben. Aber ohne es war eine Hochzeit kaum vorstellbar.
|
|
- Tsymbaly - Cymbal - Cimbalom - Seiteninstrument
Das ukrainische Hackbrett ist in seiner Konstruktion der Husli ähnlich. Von Ungarn und Rumänien aus gelangte es in die Ukraine. Es besteht aus einem grossen Holzkasten mit einem Resonanzboden, auf welchen in Gruppen von drei bis fünf Saiten gespannt sind. Zwei Stege befinden sich auf dem Resonanzboden, über welchen die Saiten gespannt sind. Diese teilen die Saiten, so dass jede Saitenreihe zwei verschiedene Töne erzeugen kann. Die Saiten werden mit Holzhämmern geschlagen. Gewöhnlich wird das Instrument sitzend gespielt, wobei es auf den Knien des Spielers liegt. Wird es stehend gespielt, wird es mit Hilfe eines langen Gürtels um den Hals des Spielers gehalten.
Das ukrainische Cimbalom wurde in den 1950er Jahren chromatisiert, und mit Beinen sowie einem Dämpferpedal versehen.
Ein kleines Cimbalom wird als Hutsulski Cimbalom in den Karpaten immer noch gespielt.
|
|
- Bajan - Akkordeon
- Das Knopfakkordeon Bajan gelangte aus Russland, wohin es in den 1830er Jahren aus Deutschland kam, in die Ukraine. Heute wird es sehr häufig gespielt und hat in der Zwischenzeit viele traditionelle ukrainische Volksinstrumente ersetzt.
Mit dem Knopfakkordeon lassen sich alle Noten der chromatischen Tonleiter spielen. Die Knöpfe sind so angeordnet, dass man jede Tonart darauf spielen kann, ohne den Griff zu wechseln. Die in Form und Material unterschiedlichen Blättchen oder Zungen ermöglichen verschiedene Klänge für eine einzige Note, und wie bei einer Orgel kann auch beim Bajan dank eines Systems von verschiedenen Registern die Luft auf eine Weise verteilt werden, die es erlaubt, die Klangfarben zu variieren. Diese Register werden mit Hilfe von sechzehn Tasten bedient, die sich über der rechten Tastatur befinden; diejenigen, die am häufigsten benutzt werden, können auch mit dem Kinn betätigt werden, über sieben Knöpfe, die sich oben auf dem Instrument befinden.
|
|
- Tambourin - Buben - Schlaginstrument
Tamburine sind im Allgemeinen Instrumente, die in der Hand gehalten werden; sie besitzen einen runden Holzrahmen, wobei Pergament oder Tierköpfe, Metallscheiben oder Glocken (Schellen) in der Holzzarge eingesetzt sind. Indem der Kopf des Tamburins geschlagen oder dieses geschüttelt wird, werden die Schellen in Bewegung gesetzt.
|
|
- Bukhalo - Schlaginstrument
- Die grosse Trommel Bukhalo findet oftmals in der Tanzmusik Verwendung. Der Spieler befestigt sie am Gürtel, so dass er sich auch bewegen und tanzen kann. Das Instrument wird mit einem von Holz oder Metallschlegel geschlagen.
|
|
- Buhay - Schlaginstrument
- Das Buhay wird als Reibetrommel klassifiziert. Es besteht aus einer konischen Trommel, manchmal einem Eimer. An einem Ende befindet sich eine Membran aus Schafhaut, die mit einem Loch in der Mitte der Haut über das Instrument gespannt ist. Durch dieses Loch ist ein Büschel Pferedehaare, das an einem Ende verknotet ist, gespannt. Dabei wird ein Ton erzeugt, indem das Pferdehaar mit angefeuchteten Fingern gezogen wird. Es können fünf bis sechs verschiedene Töne erzeugt werden, jeweils abhängig von der Fingerfertigkeit des Spielers.
Das Buhay spielt in den Ritualen anlässlich von Neujahr und Weihnachten eine grosse Rolle. Man findet es auch in Rumänien, Moldawien, Ungarn und Litauen, wo es als Buchai bekannt ist.
|
|
- Rubéle - Schlaginstrument
- Das Rubéle (Waschbrett) ist nicht wirklich ein Musikinstrument, sondern ein Haushaltsgegenstand zum Waschen von Kleidern.. Man lässt einen Holzstab über ein Stück Holz mit eingeschnitzten Rillen gleiten, um die Kleidung nach dem Waschen weich zu machen. Die Rubéle wird auf humorvolle Art und Weise gespielt, indem der runde Stab unter dem Kinn eingeklemmt als Bogen verwendet wird, wobei er über das Brett gespielt wird, oder umgekehrt. Dadurch wird ein kratzendes Geräusch erzeugt.
|
|
- Treschetka - Bukoba - Rattle - Schlaginstrument
Die Rassel besteht aus einer Reihe von Holzplatten, die in einem Bündel zusammengefasst sind und auf einander aufschlagen, wenn sie bewegt werden. Dadurch werden Töne erzeugt. Indem nur die Hände zum Einsatz kommen, können verschiedene Rhythmen erzeugt werden. Das Instrument erzielt sowohl durch seinen Ton als auch durch sein Aussehen Aufmerksamkeit.
|
|
- Derkach - Vertushka - Twirler - Schlaginstrument
Diese Ratsche heutzutage als Begleitinstrument verwendet, gewöhnlich findet sie als Kinderspielzeug eine Anwendung. Sie wird aus einem runden Hartholz hergestellt, in welches Zähne eingeschnitten wurden. Ein weiteres Holzstück wurde mit einer Zunge damit verbunden. Wenn dieses Stück um das runde Stück dreht, erzeugt die Zunge ein Geräusch, wenn sie über die Zähne läuft.
In früheren Zeiten handelte es sich dabei um ein religiöses und magisches Instrument.
|
|
- Korobochka - Holzkasten - Schlaginstrument
- Der Holzkasten Korobochka, der mit zwei Hämmern gespielt wird, unterstreicht gewisse rhythmische Momente und imitiert das Klappern der Absätze beim Tanzen.
In früheren Zeiten handelte es sich dabei um ein religiöses und magisches Instrument.
|
|
- Kopitca - Hufe - Schlaginstrument
Hufe imitieren das Klappern von Hufen.
|
|
- Lozhki - Löffel - Schlaginstrument
Der Stil des (Holz-) Löffelspiels unterscheidet sich je nach Art der Tradition. Mit zwei Löffeln in einer Hand, kann man diese zum "Klacken" bringen. Mit dem dritten Löffel in der anderen Hand, kann man den Polyrhythmus "whap-whock-clack" erzeugen
|
PageTop
|
Ueberarbeitet von Thomas Häusermann (März 2008) |
|