Face Music - Catalog - Ensemble Üch Süme-R
  • Ensemble Üch Süme-R - Vol. I - Traditional songs of the Khakas and the Altai people




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P & C December 1998
- Face Music / Albi

- last update 03-2016


- FM 50038 - P & C 2002
Text in German


Üch Sümer ist der zweithöchste Berg Russlands (seine absolute Höhe beträgt 4.506 m) und liegt im Bezirk Ust-Koksa Aimak der Republik Altai, die an die Staaten China, Mongolei und Kasachstan grenzt. Die Republik Altai liegt im weitläufigen Altai Gebirgslauf, der sich in diese drei Länder erstreckt und somit ein wunderschönes Panoramabild bietet, das sich in dieser grossartigen Bergwelt ausdehnt. Üch Sümer kann auch von der Seite Kasachstans aus gut ausgemacht werden. Dieser heilige Berg Üch Sümer ("Drei Gipfel"), der für die einheimische Bevölkerung einen wichtigen Bezugspunkt darstellt, wird in der Altai-Sprache auch als "Kadyn Bazhy" ("Quelle des Flusses Katun") bezeichnet. Er ist auch als "Belukha" ("weiss") bekannt; da sein Gipfel schneebedeckt ist; dies könnte auch eine Erklärung für den Ursprung des russischen Namens für diesen Berg darstellen. In der buddhistischen Legende finden sich Bezüge auf einen heiligen Berg Sümeru, der irgendwo unbekannt in Zentralasien liegt, wobei aber diese Gelobte Land (das auch als Sambhala oder Shangri-la bekannt ist) nur für spirituell entwickelte Menschen offen steht.

Im Namen des Ensembles "Üch Süme-R" findet sich ein Wortspiel (der Name des heiligen Bergs sowie zwei weitere semantische Bedeutungen. "Üch Süme" bedeutet "drei Weisheiten", während zur selben Zeit die semantische Bedeutung der Worte auch "drei Seelen" (= "drei Menschen") bezeichnet, da in der Altai-Sprache "Süme" auch "Seele", "Geist" bedeutet).

Das Ensemble Üch-Süme-R (die drei Gipfel) wurde im November 2000 gegründet und war bereits Gast beim internationalen Festival "Delphic Games" 2000 in Moskau und dem internationalen Ethnikfestival "Zhivaya Voda" 2001 in Altyn-Köl (Teletskoye ozero - Goldener See) im Altai.

Das Repertoire dieses Ensembles beinhaltet traditionelle Volkslieder aus Chakasien und dem Altai wie auch Eigenkreationen der Musiker.
Das Ensemble zeichnete ihr erstes Album "Kadyn Bazhy" (Belukha - weisser Berg) im Februar 2001 in Abakan ("Bärenblut"), Chakasien, auf.

Seit Februar 2001 arbeiten die drei Musiker mit dem Chakasischen Marionettentheater "Skazka" zusammen und brachten ihre Darbietungen im Rahmen der "Altyn Ayakh" Projekte dar. Gemeinsam gewannen sie beim Theaterfestival "Kontakt-2001" in Torun, Polen, und beim 4. Internationalen Festival der Marionettenkunst "Spectaculo Interesse" in der Tschechischen Republik einen Preis.

Die Turkvölker in Chakasien und der Altai-Region waren Jäger und Nomadenhirten, die ihre Schafe, Pferde und manchmal Kamele hüteten. Sie hinterliessen ihren Nachfahren eine äusserst interessante Kultur, deren grundlegende Merkmale von frühesten Zeiten an bis zum heutigen Tag überliefert wurden. Eine der wichtigsten Kunstformen der Chakasen und Altaier ist die Erzählung von Epen in einer Falsettostimme zur Begleitung der zweisaitigen Laute Khomys (Topshur). In Chakasien wurden diese Epen mit Chatkhan (Jadagan) oder, aber selten mit Yykh (Ikili) begleitet. Die Texte werden gewöhnlich in einem tiefen Bordunton Bass gesungen, wie er gewöhnlich von Kehlkopfsängern (Khaigee) eingesetzt wird.

Chakasien: Fluss Abakan - Bärenblut


Lieder

1. Shaman dance - Traditioneller Tanz der sibirischen Schamanen
- Erturk: voice (throat singing in khai, sygyt, koomoi), tuur (tungur), Emil: voice (throat singing in khai, sygyt, koomoi), Toma: bell

2. Chatkhan oiyny - Traditionelle Chatkhan Melodie der Chakasen
- Toma: chatkhan (jadagan) solo

3. Alyptyg nymakh - Epos über die Erschaffung der Welt, Version der Chakasen
- Toma: voice, chatkhan (jadagan), Emil: voice (throat singing in sygyt, koomoi style), Erturk: voice (throat singing in khai style)
Am Anfang gab es nur Wasser, die Sonne und den Mond. Gott fühlte sich einsam und erschuf einen anderen Gott. Gemeinsam erschufen sie die Erde und die Berge. Nach einiger Zeit stritten sie sich. Der Name des ersten Herrn war Tchayan (Ulgen), Gott, des Himmels, und der andere Herr hiess Irlik-Khan (Erlik), Herr der Unterwelt. Tchayan erschuf acht Männer, wovon einer Maidere war, der höchste Fürst (Khan) des Volkes. Er erschuf die ersten Frauen. Sie brachten Wissen, Liebe und Fehler mit sich.

Es gibt viele Versionen dieser Erschaffungsgeschichte der Altaier, worin das Böse, Erlik, und der Gott Ulgen vorkommen. Er erschuf die Erde. In dieser Geschichte musste der achte Mann namens Maidere den Atem des Lebens von Gott zur ersten Frau bringen. Jeder Stamm besitzt seine eigene Geschichte.
- Mythos über die Erschaffung der Erde
Als es nichts als die Erde und den Himmel gab, bestand die Welt nur aus Wasser. Der Gott Ulgen schwebte durch seine endlose Welt und sagte, "Ich möchte eine Welt, die ich erschaffen habe. Wie sollte diese Welt sein, und mit welchem Clan sollte ich sie erschaffen?" Die Weisse Mutter sagte zu Gott: "Wenn du etwas erschaffen willst, Ulgen, dann musst du als Schöpfer das heilige Wort kennenlernen. Sage immer 'Ich tat und es wurde', sag niemals mehr etwas anderes." Die Weisse Mutter sprach dies und verschwand. Der Gott Ulgen sah auf die Erde hinab und sagte: "Möge die Welt erschaffen werden". Und in den Himmel blickend sagte er "Möge der Himmel erschaffen werden." Nachdem er diese Befehle geäussert hatte, wurden die Erde und der Himmel erschaffen. Nachdem Gott Ulgen die Erde erschaffen hatte, sass er auf dem Gipfel des grossen Goldenen Bergs, dessen Gipfel den Mond und die Sonne erreichte und dessen Ausläufer die Erde nicht berührten. Zusätzlich zu Sonne und Mond erschuf er neun Welten, eine Hölle für jede Welt und eine Erde. Eines Tages sah Gott Ulgen ein Stück Ton auf einem Klumpen Erde auf dem Meer schwimmen. Er sagte: "Möge dies der Mann sein, und möge ein Vater für den Mann da sein. Und der Ton auf dem Boden wurde zu einem Menschen. Gott Ulgen nannte diesen Mann "Erlik" und nahm in an seines Bruders Stelle an. Danach schuf Gott Ulgen sieben weitere Männer, deren Knochen aus Schilfrohr und deren Fleisch aus Erde waren. Nachdem er einen Helden mit dem Namen Mandishire erschaffen hatte, um die Menschheit zu beschützen, da er glaubte, dass Erlik der Welt Schaden zufügen könnte, blies er durch die Ohren der sieben Männer diesen Geist ein, und durch ihre Nasen blies er ihnen Verstand ein. Gott Ulgen erschuf Maidere, um das Volk zu leiten und machte ihm zum obersten Fürsten (Khan) des Volkes.
- Ulgen ist der Erschaffer der Erde - Erlik ist der Führer der Toten, er ist der Teufel
Gott Ulgen sah Schlamm auf den Wassern fliessen. Der Schlamm wies die Form eines menschlichen Gesichts auf. Ulgen verlieh der Form einen Geist, und als sie zu leben begann, war dies der erste Mensch. Ulgen nannte ihn Erlik. Am Anfang waren Erlik und Ulgen Freunde. Aber später versuchte Erlik, selbst Leben zu erschaffen. Er brüstete sich dessen: "Ich kann das genauso gut wie Ulgen. Ich kann einen Menschen erschaffen." Dadurch wurde Ulgen sehr zornig. Er verbannte Erlik in die Tiefen hinab. Nunmehr ist Erlik der Führer der Toten. Er ist der Teufel. Manchmal verlässt Erlik seine Stätte, und dann muss ihn Ulgen wiederum in die Unterwelt verbannen.
Als nächstes erschuf Ulgen die Erde. Darauf setzte er sieben Bäume, und unter jeden Baum stellte er einen Mann. Ulgen erschuf einen goldenen Berg, und auch dorthin setzte er einen Baum, den achten Baum. Unter diesen Baum stellte er den achten Mann, denn er Maidere nannte. Danach ging Ulgen, der Gott, weg. Jedem dieser sieben Bäume wuchsen nach sieben Jahre sieben Äste, ein Ast pro Jahr. Aber die Männer unter den einzelnen Bäumen veränderten sich überhaupt nicht, jeder Mann blieb gleich. Ulgen kehrte zurück und fragte den achten Mann, Maidere: "Warum ändern sich die Männer nicht?" "Nun, sie können nicht wachsen und sich ändern, weil es keine Frauen für sie gibt", antwortete Maidere. "Dann komm von deinem goldenen Berg herunter und erschaffe Frauen für diese Männer": Und Ulgen ging erneut weg. Maidere kam herab und begann, eine Frau zu erschaffen. Er erschuf ihren Körper, aber er wusste nicht, wie er diese erste Frau zum Leben erwecken konnte. Er musste Ulgen finden. Währenddessen musste ein Hund sein Geschöpf bewachen. "Falls jemand kommt, fletsche deine Zähne", befahl er dem Hund, "Belle sehr laut und verjage ihn. Lass niemand in die Nähe dieser Frau kommen." "Wird gemacht, ganz wie du befiehlst", antwortete der Hund. Kaum war Maidere weggegangen, kam der Teufel Erlik vorbei. "Hund", sagte Erlik, "würdest du gerne einen Pelzmantel haben?" Zu jener Zeit besass ein Hund nichts auf seiner Haut. Es war ein nackter Hund. Und es war Winter und kalt, deshalb war es ein zitternder Hund. "Der Mantel, den ich dir geben werden, wird sich niemals abnützen", sagte Erlik, "im Sommer wird er dich kühlen und im Winter wärmen. Und, wie du weisst, wird der Pelzmantel, den ich dir gebe, dein ganzes Leben lang halten." "Was verlangst du von mir als Gegenleistung?", fragte der zitternde Hund. "Lass mich diese Frau, die Maidere geschaffen hat, nur einmal anschauen. Ich möchte sie gerne ansehen." "Nun gut", sagte der Hund, "wie du willst." Erlik kroch nahe an die Frau heran. Er nahm seine Flöte heraus und spielte sieben Töne in die Nase der Frau. Als nächstes spielte er ein Instrument mit neun Saiten geradewegs in ihr Ohr. Die Frau setzte sich auf. Auf einmal war sie ziemlich lebendig. Sie besass Verstand, und sie besass Geist. Aber sie hatte sieben Stimmungen und neun Launen. Der Hund fand dies heraus, als die grundlos Frau ärgerlich wurde und Steine nach ihm warf. Als Maidere nach Hause kam, trug er den Atem des Lebens, den ihm Gott Ulgen gegeben hatte, mit sich. Aber es war zu spät. Die erste Frau brauchte den Atem des Lebens nicht mehr. Sie war bereits lebendig. "Ich habe dir doch befohlen, niemand in die Nähe der Frau zu lassen", schimpfte er den Hund. "Nun, mir war kalt. Und Erlik sagte, er würde mir einen Pelzmantel schenken", antwortete der Hund. "Wenn das so ist, wird von nun an der Pelzmantel für immer auf deinem Rücken wachsen", sagte Maidere, "es möge dich immer jemand mit Steinen bewerfen und auch für immer schlecht behandeln." Der gewärmte Hund seufzte. "Nun gut". Und so war es von diesem Zeitpunkt an.

4. Topshuurym - my topshur - Mein Topshur - Epos des Topshur, Version der Altaier
- Emil: voice (throat singing in khai style), khomys (topshur), Erturk: temir khomys (komus - jew's harp)
O mein Topshur, aus Zedernholz geschnitzt, mit dem Leder wilder Tiere bedeckt, Haare aus verdrehtem Pferdeschwanzhaar, erzähl mir die Geschichte über die Altai-Krieger. Spiele und spiele, mein Topshur, bring das Eis in den Herzen der Jungen zum Schmelzen. Bringe sie zum Frohlocken. Spiel, mein Topshur, sorge dich nicht um deine gerissenen Saiten.

5. Chir - Die Erde - Traditionelle Melodie der Chakasen
Toma: voice, chatkhan (jadagan), bell, Emil: khobyrakh (shoor), Erturk: voice

6. Altyn tuu - Der goldene Berg - Traditionelles Lied der Altaier
- Toma: voice, chatkhan (jadagan), Emil: voice, khobyrakh (shoor), Erturk: voice, tuur (tungur)
Meine Heimat liegt nahe dem Goldenen Berg, und einmal werde ich diesen Berg erklimmen und meine Liebe finden.

7. Shor saryn - Traditionelles Lied im Shor-Dialekt der Chakassen
- Toma: voice, khomys (topshur), Emil: khobyrakh (shoor), Erturk: temir khomys (komus - jew's harp)
Gäbe es keine Mädchen, wie könnte eine Generation entstehen?
Gäbe es keine Quellen, wie könnten die Flüsse entstehen?
.........


8. An'chy - Jägertanz - Traditioneller Tanz der Chakasen
- Toma: chatkhan (jadagan), Emil: voice, khomys (topshur), Erturk: temir khomys (komus - jew's harp)

9. Irlik's dance - Tanz des sibirischen Geists des Bösen - Traditioneller Tanz, Version der Chakasen
- Toma: orba, Emil: voice (throat singing in koomoi style), Erturk: voice (throat singing in khai style), tuur (tungur)
Erlik – Satanische Gottheit und Mörder des Boten-Gottes Maidere. Ulgen verbannte Erlik aufgrund seiner scheusslichen Taten in die Unterwelt.
Der sibirische Geist des Bösen, Erlik, war auch der Herr der Unterwelt. Die Altaier erzählen die Geschichte seiner Geburt folgendermassen: Einmal sah Ulgen ein Stück Schlamm mit menschlichen Zügen, das auf dem Meer trieb. Der ehrwürdige Gott verlieh diesem Geist, es wurde zum ersten Menschen und er gab der Kreatur den Namen Erlik. Ulgen und Erlik waren einander zu Beginn in Freundschaft verbunden. Aber die Freundschaft zwischen Ulgen und Erlik hielt nicht lange, da der Stolz des letzteren seine Verbannung in die Tiefen der Unterwelt nach sich zog, wo er zum Gott der Toten wurde. Erlik war daraufhin das Böse, der Führer der Geister der Toten. Er ist der Teufel. Manchmal taucht Erlik auf, und Ulgen muss ihn wieder in die Tiefen verbannen. Der Gott Ulgen ist der Schöpfer. Ulgen musste Erlik auch weiterhin in die Tiefen hinab verbannen. Ulgen und Erlik besitzen viele Geister-Helfer, ersterer besitzt gütige und gute Geister (aru nemeler oder eeler), während letzterer böse Geister beherrscht (kara nemeler oder kormostor). Ulgen ist so gütig und herzensgut, dass er keinem Menschen ein Leid zufügen kann. Erlik ist im Gegensatz dazu so böse, dass er es nicht schafft, keinen Schaden anzurichten, und er verschiebt nur eine Zeit lang seine schlechten Gedanken und Taten zu den Menschen hin.

10. Emildin kozhongy - Lied von Emil - Traditionelles Lied der Altaier
- Toma: voice, chatkhan (jadagan), Emil: voice (throat singing in koomoi style), khomys (topshur), khobyrakh (shoor), Erturk: tuur (tungur)
Ich fliege auf meinem Pferd über die Erde und sehe, wie wunderschön mein Altai ist.

11. Ulu chöl - Die grosse Steppe - Traditionelles Lied der Altaier
- Toma: voice, chatkhan (jadagan), Erturk: voice (throat singing in khai style)
Die grosse Steppe ist wie ein weiter Ozean, kein Vogel kann sie überfliegen.
Die grosse Steppe ist so heilig wie der blaue Himmel, kein Vogel kann ihre Tiefen erreichen.
.....

12. Argymak - Das Rennpferd - Traditionelles Lied der Altaier
- Emil: voice, khomys (topshur)
Ein Lied über mein bestes und liebstes Pferd.

13. Arzhan - Die Quelle des heiligen Wassers - Traditionelle Chatkhan-Melodie der Chakasen
- Toma: voice, chatkhan (jadagan), Erturk: shatra (a kind of rattle)

14. Adangar chiri - Das Land der Väter - Traditionelles Lied der Chakasen
- Toma: voice, chatkhan (jadagan)
Das Land der Väter ist der Fluss Abakan.
Das Land der Väter ist die chakasische Steppe.
Das Land der Väter ist der Geruch von Brot.
Das Land der Väter ist altes Land unter dem blauen Himmel.
.........

15. Salkhyn - Das Lied des Windes - Traditionelle Melodie für Khomys und Topshur der Altaier
- Emil: voice (throat singing in sygyt style), khomys (topshur), Erturk: temir khomys (komus - jew's harp)

16. Algystyg saryn - Traditionelles Lied der Chakssen
- Toma: voice, chatkhan (jadagan), Emil: voice, yykh (ikili), Erturk: voice, tuur (tungur)
Ein Gebet für mein Volk und meine Heimat.

17. Oi-oiym - Traditionelles Lied der Altaier
- Toma: voice, chatkhan (jadagan), Emil: voice, khobyrakh (shoor), Erturk: voice, khomys (topshur)
Wenn du nicht mit uns spielst, warum bist du dann gekommen?
Bist du wegen des Feuers gekommen?
Wenn du nicht mit uns singst, warum bist du dann gekommen?
Vielleicht bist du gekommen, um dich zu wärmen?

Chakasien: Tal der Toten


Chakasien

Der Name Chakasien ist chinesischen Ursprungs und wurde für einen alten Stamm in den Sayan Bergen (Mount Karagosh 2.930 m) verwendet. Das Aussehen und die Gewohnheiten dieser "Kirgiz" Menschen wurde etwa in den ersten Jahrhunderten nach Christus in chinesischen Chroniken beschrieben. Die Chakasen selbst verwendeten ihre eigenen Stammesbezeichnungen (Sagai, Khas, Beltir, Shor, Koibal, Kyzyl).

Heutzutage leben die Chakasen in Sibirien am Oberen Enisey Fluss. Die nördlichen und östlichen Teile dieser Region sind ebenes Steppenland (die Abakan-Minusinsk Ebene), während der Süden und Westen gebirgig sind (die Sayan und Altai Gebirge). An das Chakasische Gebiet grenzen Kemerovo an, die Region Krasnoyarsk, die Republiken Altai und Tuva. Die Hauptstadt heisst Abakan, was "Bärenblut" bedeutet. Die Fläche ist etwa 1,5-mal so gross wie die Schweiz und hat etwa eine halbe Million Einwohner.

Abakan, die Hauptstadt der Republik Chakasien (gegründet 1930), geht auf die Festung von Akaban zurück, die im Jahr 1707 erbaut wurde. Der Legende nach wurde sie nach dem chakasischen Kommandeur benannt, dessen Name "Bärenblut" bedeutet. Er sprang in den Fluss und verlieh somit dem Fluss und der Stadt seinen Namen.

Die chakasische Sprache gehört zur Gruppe Uighur-Oguz im östlichen Hun-Zweig der Turksprachen und ist eine Ansammlung verschiedener Stammessprachen (Dialekte). Die Dialekte Sagai und Kachin stellen heute die am weitesten verbreiteten Dialekte dar.

In einer chinesischen Chronik, Tan-shu (618-907), wird eine Schriftsprache mit Turkschrift der Stämme Enisey Kirgiz beschrieben, die mit der Schriftsprache der Oirots (dem grössten Stamm in Hoch-Altai "Gorno-Altaisk" - alte Bezeichnung: "Ulala") verglichen wird. Bis spätestens im 7. und 8. Jahrhundert nach Christus wurde von den Vorfahren der Chakasen eine alten Turkschrift verwendet; bis zum 14. Jahrhundert hatte dieser Gebrauch aber ein Ende gefunden. Im 17. Jahrhundert wurde die Schriftsprache der Kalmüken verwendet, um mit den Russen zu kommunizieren.


Geschichte

Bereits in der Altsteinzeit wurde Chakasien von Hirtennomaden, Jägern und Fischern besiedelt. Die Herrscher wechselten (die Hunnen, die Zhuzhanen, die Altai-Turkvölker oder die "Oirats"), die Menschen wanderten umher, und die Grenzen verschoben sich. Seit dem 6. Jahrhundert verstärkte der Einfluss der Altai- und Uighur-Stämme das ethnische Turk-Element. Während dieser Zeit entstanden die alten Kirgiz-Stämme, und ein wenig später (im 8. bis 9. Jahrhundert) erschienen Enisey Kirgiz Stämme, die alten Vorfahren der Chakasen.

1207 wurde die Region von Tschingis Khan erobert, und dessen Nachfahren dehnten wiederum ihr Reich bis nach China aus. 1368 wurden die Mongolen gestürzt, und die Folge war ein kontinuierlicher Machtkampf (die Oiroten, Yesenya Khan, Altyn Khan). Zu Beginn des 17. Jahrhunderts erreichten die Russen die Region und eroberten schrittweise durch die Kosaken die Kontrolle. Die Nomaden waren nicht dazu imstande, in einer Einheit gegen die Russen zu kämpfen und wurden somit geschlagen (die Arinis 1608, die Sagai 1620 etc.). 1708 wurden die Gebiete der Enisey Kirgiz Stämme in das Russische Reich eingegliedert.

- Mehr Information über die Geschichte des Altai-Volkes und die Altai-Region siehe die ersten zwei Nohon-Alben: Üch-Sümer - FM 50018 und Altai-Maktal - FM 50020.

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Deutsch Uebersetzung: Hermelinde Steiner

Chakasien: Schaf-Schashlik - Stiefel

Erturk Jety-Sary, Toma Tchousteyeva, Emil Terkish

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