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P & C December 1998
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- Assyrer
- 18. Jahrhundert bis 6. Jahrhundert v. Chr.
Mesopotamien (Zweistromland)
Mittani, Mitanni (Hurriter) (16. Jahrhundert bis 13. Jahrhundert v. Chr.)
Sumerer (4. Jahrtausend v. Chr.)
Babylonier (18. bis 11. Jahrhundert v. Chr. und 6. Jahrhundert v. Chr.)
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- Landkarten: |
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Spuren der Assyrer sind seit dem 2. Jahrtausend v. Chr. am mittleren Tigris nachgewiesen. In der Nachfolge der sumerischen Reiche gewann Assur (als Hauptstadt) an Bedeutung (Assur war auch ihr Hauptgott).
Als sie die nördlichen Gebiete Babyloniens erobert hatten, wurde unter Samsi-Adad I. (König der Gesamtheit, 1744 bis 1712 v. Chr.) Assyrien zu einer Regionalmacht im nördlichen Mesopotamien; doch ging das Reich nach seinem Tod unter. Nun folgte ein dunkles Zeitalter (~1700-1500 v. Chr.), aus dem nur wenige Inschriften bekannt sind. Danach folgte eine Zeit mit hurritischer Herrschaft (Reich der Mittani, ~1500-1300 v. Chr.). Die Levante (Morgenland oder Osten gemeint) war zwischen Hethitern, Mittani und Ägyptern hart umkämpft. In der Endphase wurde Assyrien ein Vasallenstaat Mittanis (ab 1450 v. Chr.). In dieser Zeit war Assyrien nur auf die Stadt Assur und Umgebung beschränkt.
Das durch das aufstrebende Ägypten im Süden und die Hethiter im Norden geschwächte Mittani unterlag unter Sulmanu-asared I., und Assyrien konnte sich wieder befreien (etwa 1250 v. Chr.). Unter Tukulti-apil-Esarra I. (11141076 v. Chr.) wurden erstmals Waffen aus Eisen angefertigt. Tukulti-apil-Esarra III. konnte den Machtbereich erweitern. Im Süden waren die babylonischen Kassiten-Herrscher sehr schwach, so dass eine erneute Einnahme möglich wurde. Im Norden war das Reich der Hethiter untergegangen; somit war der Weg offen, um in neue Gebiete einzudringen und das Reich bis zum Taurus und der Küste des Mittelmeeres zu erobern. Er drang in Syrien und Palästina ein und unterwarf Damaskus; damit konnte er sein Herrschaftsgebiet bis nach Gaza zur ägyptischen Grenze ausweiten. Somit erstreckte sich das assyrische Reich vom heutigen Israel bis zum Persischen Golf. Seinen Nachfahren gelang es nicht, dieses grosse Reich zusammenhalten.
Aramäer (Sammelbezeichnung für verschiedene Nomadenstämme, die wahrscheinlich seit dem 13. Jahrhundert v. Chr. von Westen her eindrangen und angesiedelt wurden) drangen ein und eroberten weite Teile Nordsyriens. Im Bergland nördlich der Euphratebene hatte sich bereits unter dem Vorgänger Tiglat-pilesers aus mehreren Kleinfürstentümern das Königreich Urartu entwickelt, das dem aufstrebenden Reich zunehmend Widerstand leistete. Das neuassyrische Reich (ca. 911610 v. Chr.) gilt als das erste Grossreich der Weltgeschichte. Dieses Reich beherrschte teilweise sogar die Babylonier und Ägypter. Unter der Herrschaft Sargon II. erreichte die Macht ihren letzten Zenit. So konnte er sich, nachdem wieder Ruhe im Reich eingetreten war, Babylon und Elam zuwenden. Doch verlor er diese Schlacht und wandte sich nun dem Norden zu. Er konnte nochmals das Reich bis zum Mittelmeer und Zypern ausweiten, marschierte in Kleinasien ein und schloss mit den Phrygern (indoeuropäisches Volk) einen Waffenstillstand. 714. v. Chr. kam es zum entscheidenden Schlag gegen Urartu. Danach marschierte er 710. v. Chr. erneut in Babylonien ein und liess sich zum König der Gesamtheit krönen. Die Nachfolger Sargons konnten ihr Herrschaftsgebiet durch zahlreiche Feldzüge und die Niederschlagung von Aufständen halten und sogar noch ausbauen. Kronprinz Assur-baniapli konnte mit der Einnahme Thebens, der Hauptstadt Oberägyptens, dem neuassyrischen Reich die grösste Ausdehnung geben. Ebenfalls zog er wieder in Babylon und Elam ein und eroberte Susa. Der letzte Assyrerkönig fand 609 v. Chr. den Tod. Das Ende bedeutete den erneuten Aufstieg Babyloniens zur Vormacht in Mesopotamien. Nabopolassar und vor allem sein Sohn Nabu-kudurri-usur II. konnten ein neubabylonisches Grossreich errichten, bis es durch den Perserkönig Kyros II. 539 v. Chr. unterworfen wurde. Mesopotamien wurde Bestandteil des stark expandierenden Perserreichs, das 330 v. Chr. von Alexander erobert wurde. Er und seine Nachfolger verbannten in der Folge das Akkadische, während Aramäisch zur Staatssprache erklärt wurde. Nach seinem Tod übernahm Seleukos die Macht und begründete die Dynastie der Seleukiden.
Besonders bekannt ist die altassyrische Kultur durch die Auswertung der umfangreichen Keilschriftfunde von Kanes. Assyrische Händler hatten in Anatolien ein Netz von Handelskolonien angelegt, um v.a. Metalle gegen Stoffe einzuhandeln. Sie kontrollierten den Gewürzhandel und betrieben Ackerbau und pflanzten Gerste an. Unter den Sargoniden (ihre letzte Dynastie) wurden sogar Bewässerungskanäle angelegt. Sie hielten auch Ziegen und Schafe, die auf den brachliegenden Felder weideten. Die Bauern im 2. bis 1. Jahrtausend v. Chr. tauschten ihre Produkte gegen benötigte Lebensmittel und Textilien. Die Tempel und ihre Priester hatten weit weniger Einfluss als bei den Sumerern. Der assyrische Staat duldete das Privateigentum und finanzierte sich durch Tribute und Steuern. Die Ländereien waren im Besitz von Adelsfamilien, die die kleinen Bauern immer mehr zu Abhängigen machten. Einen grossen Vorteil hatte der Landbesitz er war steuerfrei. Neben Landbesitz besassen diese Adelsfamilien meist noch grosse Handelsunternehmungen. Mit den Eroberungen waren oft Deportationen verbunden. Damit wurde eine Mehrheit der Bevölkerung von Assyrern gehalten und ein assyrischer Provinzgouverneur eingesetzt. Eine dortig sesshaft gewesene Bevölkerung wurde ins Kerngebiet umgesiedelt und von der Heimat isoliert. Sie besassen eine Infanterie aus gepanzerten Lanzenträgern, Speerwerfern, leicht- und schwergepanzerten Bogenschützen und Schleuderern. Zur Kavallerie gehörten neben zweirädrigen Streitwagen auch Reiter.
Die Sprache der Assyrer, das in Nordmesopotamien gesprochene Assyrisch wie das Babylonische in Südmesopotamien, war ein akkadischer Dialekt. Akkad war eine alte Königsstadt in Mesopotamien. Im späten 3. Jahrtausend v. Chr. wurde sie von Sargon von Akkad zum Zentrum seines Reiches erhoben. Man spricht daher vom "Reich von Akkad" (ca. 23402200 v. Chr.). Ausserdem ist die in verschiedenen Sprachstufen und Dialekten bis ins 1. Jahrhundert n. Chr. belegte semitische Sprache Mesopotamiens nach dieser Stadt benannt: Akkadisch. Assyrisch blieb die offizielle Sprache, in der die amtlichen Schriftstücke abgefasst wurden, die als Tontafeln erhalten blieben. Das in Keilschrift geschriebene Assyrisch nimmt schon unter den Sargoniden die Stellung ein, die Latein im mittelalterlichen Europa inne hatte. Doch wurde das Akkadische schon zur sargonischen und neubabylonischen Zeit vom Aramäischen verdrängt. Die aramäische Sprache gehört zusammen mit dem Hebräischen zum nordwestsemitischen Zweig der semitischen Sprachen, die ein Zweig der afro-asiatischen Sprachfamilie sind. Durch die Aramäer wurde auch die spätere Silbenschrift, welche von den Phöniziern übernommen wurde, eingeführt. Die Assyrer zeichneten sich einerseits durch ihre Eroberungen aus, vollbrachten aber auch hohe kulturelle Leistungen. Die Kultur Assyriens war wie jene der Akkader sumerisch beeinflusst. Doch lassen sich auch Einflüsse der Hurriter, Hethiter sowie der Iraner feststellen.
Landkarten:
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Mesopotamien bedeutet das Land zwischen den zwei Flüssen oder auch kurz Zweistromland und bezeichnet im historischen Sinn das Gebiet der Talebenen zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, in denen die Stadtstaaten und Reiche der Sumerer, Babylonier, Aramäer und Assyrer siedelten und das die heutigen Gebiete des Irak und Nordost-Syriens sowie der Südost-Türkei definiert. Als naturbedingte Grenzen gelten die östlichen Tal-Randlagen des Zagros- und Taurusgebirges, das Küstengebiet des Persischen Golfs und die beginnende syrisch-arabische Wüste.
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Mittani, Mitanni (Reich der Hurriter) oder Region Hanilgalbat (nach der Bezeichnung der Assyrer für das Land zwischen den zwei Flüssen Habur und Euphrat). Dabei handelte es sich um einen Staat in Nordsyrien im 15. und frühen 14. Jahrhundert v. Chr. Dieser erstreckte sich in seiner grössten Ausdehnung von Nuzi (heute bei Kirkuk) im Irak im Osten über die Nordtigrisregion und Nordsyrien bis nach Kizzuwatna (Kilikien am Mittelmeer) im Westen. Sein Zentrum lag im Habur-Tal (Chabur) und dessen Quellflüssen. Da bisher wenig Ausgrabungen darüber Hinweise erbrachten, stützt sich das Wissen über die Hurriter und ihr Mittani-Reich vor allem auf ägyptische, assyrische und hethitische Quellen. Wichtige Textfunde sind in Qatna aufgetaucht, womit ihre Bedeutung zur bronzezeitlichen Halaf und Khirbet Kerak Kultur hergestellt wird. Ihre Keramik bezeichnete man als Kharbur (mit in rötlicher Farbe gezogenen Linien, verziert mit geometrischen Dreieck-Mustern und Punkten) oder Nuzi (mit schwarzer oder braunen Farbe). Sie betrieben Handel mit Metal, v.a. Kupfer, Silber, Zinn, und mit den selbst in Bronze gefertigten kleinen Löwen. Auch wurden die ältesten in Noten geschriebenen Texte zur Musik gefunden (1800 v. Chr.). Sie kannten Ackerbau und errichteten Bewässerungskanäle, die ihnen zwei Ernten im Jahr ermöglichten. Dieses Volk züchtete Rinder, Schafe und Ziegen. Auch waren ihre Pferdezucht und ihre Streitwagen von Bedeutung. Die Pferde stammen aus Zentralasien, ob sie selbst von dort zugewandert sind, bleibt weiterhin Spekulation, weil es auch Stämme gab, die ein Nomadendasein führten. Einzelne Städte wurden gewöhnlich von Verwandten des Königs verwaltet, daneben gab es aber auch eine Versammlung der Ältesten (Senat). Der Palast sowie die grossen Tempel besassen eigenes Land, Viehherden und Obstgärten. Das Land wurde von abhängigen Bauern, taluhi, bearbeitet. Ausserdem mussten auch freie Bauern einen Teil ihrer Arbeitskraft in den Dienst des Palastes stellen; den Streitwagenfahrern wurde Land zugewiesen, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten und das sie oft mit Hilfe von Sklaven bebauten. Vom König zugeteiltes Land, sogenanntes Kronland, konnte nur vererbt, nicht aber verkauft werden, was wiederum eine Form von Adoption förderte. Die Bauern und Handwerker waren in Familien organisiert, die sowohl wirtschaftliche als auch religiöse Einheiten bildeten. Frauen konnten Land besitzen und Distrikte verwalten.
Schon im späten 3. Jahrtausend v. Chr. sind hurritische Staatswesen bekannt. Vor allem zu nennen ist hier das Fürstentum Urkes (Urkesch / Tell Mozan), das unter seinen Fürsten Atal-Sen im 22. Jahrhundert und Tis-Atal im 21. Jahrhundert v. Chr. ein recht grosses Gebiet umfasste. Hier war auch der grössten Anteil der Bevölkerung hurritisch. Sie bildeten ein Königreich Arrapha, das zeitgleich mit dem Königreich von Akkad existierte. In dieser Zeit siedelten hurritische Stämme im Gebiet des Zagrosgebirges bis zu den Habur Quellflüssen. Somit konnten für das 18. und 17. Jahrhundert schon zahlreiche hurritische Personennamen bis ins Orontesgebiet nachgewiesen werden. (Ursprünglich entwässerte der Orontes sehr viel direkter zum Mittelmeer, bis das Flusstal ca. 60.000 v. Chr. durch Vulkaneruptionen blockiert wurde. Danach folgte der Flusslauf teilweise dem Jordangraben). Im Norden Mesopotamiens befanden sich weitere hurritische Fürstentümer wie Burundum und Elahut; und während Hurriter in Mari und Babylonien zu dieser Zeit vorrangig als Arbeiter oder als Sklaven tätig waren, konnten sie in Jamchad (Yamhad) bereits in die oberen Gesellschaftsschichten aufsteigen und ein weiteres Königreich bilden (um 1600 v. Chr.). Als der Hethiterkönig Hattusili I. gegen die expansiven Hurriter um 1630 v. Chr. gegen Osten zog, hatte er es mit den hurritischen Königen von Suda und Ilanzura zu tun. Aus der Inschrift auf der Statue des Idrimi erhalten wir jedoch um 1470 v. Chr. erstmalig Nachricht über den Staat Hurri / Mittani, welcher spätestens Ende des 16. Jahrhunderts v. Chr. entstand und sich bereits von Nordmesopotamien bis an das Mittelmeer erstreckte. Belegt sind Konfrontationen zwischen Mittani und Ägypten erst für 1446 v. Chr., nachdem Thutmosis III. mehrere Kampagnen zur Konsolidierung seiner Stellung in Südsyrien unternommen hatte. Der Einfluss Ägyptens reichte allerdings aufgrund des Einsatzes seiner Flotte in der Küstenregion weiter nach Norden als im Landesinneren. Thutmosis III. Sohn Amenophis II. (1427-1401 v. Chr.) sah sich zu Beginn seiner Regierung noch zu mehreren Expeditionen nach Syrien genötigt. Es ist jedoch ein Zeichen der Ausgeglichenheit des Kräfteverhältnisses zwischen Mittani und Ägypten, dass er später mit dem Hurriterstaat diplomatische Beziehungen aufnahm, die zunächst zwar noch von Waffengeklirr begleitet waren, allmählich aber doch zu einer dauerhaften Aussöhnung führten. Mit der Erstarkung der Assyrer und deren Einfluss in der Region wurde Mittani geschwächt. Ebenfalls trug die Deportation der Bevölkerung zur Fronarbeit ins assyrische Kernland zum Vakuum bei. Mehrere Aufstände mit Hilfe der Hethiter wurden niedergeschlagen. Die Aramäer, die seit dem 13. Jahrhundert v. Chr hier eindrangen und sich anfänglich noch an Aufständen beteiligten, erlangten in der Region die Oberhand, die weiterhin unter der Bezeichnung Hanilgalbat existierte und eine selbständige Provinz bildete. Mitte des 14. Jahrhunderts bis zu seinem Ende Mitte des 13. Jahrhunderts v. Chr. umfasste das Reich nur noch das Gebiet der Quellflüsse des Habur, wo noch dieses Königreich Arrapha existierte, das vorerst Vasalle des Grosskönigs Mittanis wurde, schliesslich aber von den Assyren zerstört; und somit entstand hier eine assyrische Provinz. Ein Einfluss auf die Hethiter und die Hatti-Kultur blieb dennoch prägend, wurde aber vom Urartrischen (Aramäischen) später verdrängt.
Der Beginn des Staates Mittani liegt völlig im Dunkeln. Ihre Könige trugen ausschliesslich nicht-hurritische Thronnamen, wobei einige davon als indoarisch identifiziert worden sind. Die Bevölkerung bestand aus Hurritern, Amoritern (Kleinviehnomaden) und Assyrern. Sie benutzten die Keilschrift der Akkader. Diese waren mit mythischen Zeichnungen (Menschen und Tiere mit Flügel, Drachen und Monster) verziert. Die Unterscheidung zwischen Gott und Dämon war vermischt, prägte sowohl guten wie schlechten Geist. Aus Mittani sind auch hurritische, akkadische und alt-anatolische Sprachzeugnisse bekannt. Das Pantheon der Mittani war eine Mischreligion verschiedener vorderasiatischer Völker. Man kannte Zahlen sowie Namen von Göttern, die zum Teil auch aus dem vedischen und persischen Pantheon bekannt sind. Man bezeichnet sie als spärliche Relikte arischer Prägung", so z.B. der Rigveda (eine Textsammlung), im Vedischen und im Sanskrit gehaltenen Verse. Diese zählen somit zu den ältesten der vier Veden und zu den wichtigsten Schriften des Hinduismus. Die indoarischen Sprachen sind ein vorwiegend in Südasien verbreiteter Zweig der indogermanischen Sprachfamilie. Aus diesem Grund vermutet man, dass die Oberschicht dieser indoarischen Gruppe und Herkunft zugeteilt werden kann (was aber nicht bewiesen ist). Zusammen mit den iranischen Sprachen bilden die indoarischen Sprachen innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie eine gemeinsame indoiranische Untergruppe. Die insgesamt über 100 heute gesprochenen indoarischen Sprachen haben rund eine Milliarde Sprecher, vorwiegend in Nord- und Zentralindien, in Pakistan, Bangladesch, Nepal und auf Sri Lanka und den Malediven.
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Die Geschichte Sumerer beginnt mit der so genannten Uruk-Zeit ab etwa 4000 bis 3000 v. Chr. Sie ist durch die Gründung der ältesten Städte und einer charakteristischen Keramik gekennzeichnet, wie die Ubaid-Kultur, die sich durch ihre Tonware in Stil und Färbung auszeichnete, sowie durch frühe Siedlungen an den Wasserläufen; sie reichen bis in das 6. Jahrtausend v. Chr. zurück.
Die Sumerer siedelten am Euphrat. Aus Dörfern entstanden Städte. Uruk war damals die bedeutendste unter ihnen, ihr Herrscher war Gilgamesch mit dem weit ausstrahlenden Inanna-Tempel. Das Land der Sumerer lag südlich von Akkad (Babylon) in Mesopotamien. In dieser Epoche zerbrach die Einheit von geistlicher und weltlicher Macht. Diese Stadtstaaten zerbröckelten. Paläste wurden für die Könige gebaut, die nicht nur der Repräsentation dienten. Erfindungen, die für die Wirtschaft entscheidende Bedeutung hatten, waren das Rad und die Töpferscheibe. Eine grosse Erkenntnis war, dass die Haltung von Tieren nicht nur eine Nahrungs- und Rohstoffquelle darstellte (z. B. Leder), sondern dass diese auch als Zugtiere und Arbeitstiere dienen könnten (Pflug, Karren). Einführung der Milchwirtschaft. Die Nutztierhaltung und Anpflanzung erforderte eine Verfeinerung der Bewässerung; damit erfolgte eine zunehmende Versalzung des Bodens und die Erträge gingen zurück, was wahrscheinlich auch zu ihrem Niedergang beitrug. Noch heute sind weite Landstriche nicht nutzbar. Ihre Ernährung bestand vor allem aus Grütze, Mehlbrei, Datteln, Honig, Sesamöl. Eiweiss lieferten Eier und Käse, Gänse, Enten, Hühner sowie Heuschrecken. Seltener gab es Schlachtfleisch von verwendeten Nutztierrassen. Gejagt wurden Hasen, Wildschweine, Wildziegen, Wildschafe, Antilopen, Gazellen und Wildhirsche. Fischfang mit abgerichteten Pelikanen wurde intensiviert. Karpfen wurden sogar exportiert. Die Menschen betrieben Handwerk und pflegten ihre Bildung. Es gab sogar eine Schule (diese wurden als Tafelhäuser bezeichnet). Sie gelten als Erfinder des Gewölbes und der Monumentalbauten, insbesondere der für Mesopotamien typischen Zikkurat (pyramidenartiger Stufentempel). Auch die Anfänge der Astronomie sind in Sumer zu finden. Die Sumerer kannten bereits den Merkur und andere Planeten. Die Könige dieser Zeit wurden lugal genannt (= grosser Mensch). Ihren Machtanspruch zeigten die Herrscher auch durch ihre Gräber, in denen sie sich mit ihrem Gefolge begraben liessen. Die Sumerer beeinflussten im Laufe des 4. Jahrtausends v. Chr. den Übergang zur mesopotamischen Hochkultur entscheidend. Ihr Land nannten sie ken-gir, ihre Sprache eme-gi(r); der Begriff Sumeru ist die akkadische Bezeichnung für das Land und Volk der Sumerer. Im 3. Jahrtausend v. Chr. herrschten die Priesterfürsten, die die politische und religiöse Macht in ihren Händen hielten. Sie organisierten auch die Kanalisierung des Landes und den Ackerbau. Der Haushalt des Staates war gleichbedeutend mit dem des Herrschers. Die Menschen, die für die Priesterfürsten arbeiteten, wurden mit Naturalien bezahlt. Privateigentum wurde erst in der Zeit Babylons etabliert. Die Aufgaben des Staates wurden im Laufe der Zeit teilweise privatisiert, d.h. ein Pächter übernahm die Arbeiten und musste dafür eine Leistung (z.B. Silber) erbringen. Die Bezeichnung "Sumerer" wird seit dem 19. Jahrhundert nach der Wiederentdeckung der sumerischen Schrift und Sprache auch für ihre Kultur verwendet. Seit der Uruk-Zeit (4000 v. Chr. - 3100 v. Chr.) finden sich Städte und die Anfänge dieser Schrift, die sich aus einem System von Piktogrammen zur Keilschrift entwickelte. Zuerst standen die einzelnen Zeichen für ganze Worte, die auch mehrere Bedeutungen haben konnten. Die Zeichen wurden dabei mit Griffeln auf Tontafeln geritzt. Zuerst zog man auf der Tontafel senkrechte und waagrechte Linien. Dann trug man die Symbole in die entstandenen Kästchen, indem man sie mit dem dreikantigen Ende eines dünnen Holzes in die weiche Tontafel eindrückte. Geschrieben und gelesen wurde von links nach rechts. Die so genannte Keilschrift erreichte um 2700 v. Chr. ihre Vollendung. Das ermöglichte die Geburt der Literatur, wie sie sich auch im in der gesamten Region bekannten Gilgamesch-Epos niederschlug. Das Sumerische wurde in Südmesopotamien bis etwa 1700 v. Chr. gesprochen. Daneben wurde es in ganz Mesopotamien über das Aussterben als Alltagssprache hinaus bis ins 1. Jahrtausend v. Chr. als Religions-, Literatur- und Wissenschaftssprache verwendet. Die sumerische Keilschrift ist von zentraler Bedeutung und vermutlich auch älter als die anderen hochentwickelten Schriften. Die Keilschrift wurde erfolgreich an das Akkadische und Hethitische (auch Hittitische) angepasst und gilt als Vorläufer vieler Schriften. Die Religion ist eine der ältesten und gilt als wesentliches Vorbild für spätere Religionen in Mesopotamien und den angrenzenden Gebieten. Neben den Haupt- und Urgöttern verehrten die Sumerer jeweils ihre Stadtgötter, die miteinander konkurrierten und in ihrer Hegemonie einander ablösten. Zusammen bildeten sie bereits ein gemeinsames Pantheon. Erste Schriftzeugnisse in Südmesopotamien sind in sumerischer Sprache verfasst. Manche Sprachforscher vermuten, dass die sumerische Sprache mit dem Mongolischen, dem Finnischen, dem Ungarischen oder mit der Türkischen verwandt sein könnte, und leiten daraus eine Einwanderung der Sumerer ins Zweistromland von Osten her ab, wo sie die Wurzeln dieser Sprachen vermuten. Archäologisch gibt es für eine solche Zuwanderung keine Belege.
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Mit Sargon von Akkad begann eine neue Epoche (um 2235-2094 v. Chr.). Er schuf das erste grosse vorderasiatische Reich, indem er die vielen Stadtstaaten vereinte. Zu seinem Machtbereich gehörten ganz Mesopotamien sowie Teile Syriens, des Irans und Kleinasiens. Die Stadt Akkad, deren Reste noch immer nicht gefunden wurden, wurde zu seinem Regierungssitz. Die akkadische Sprache verdrängte das Sumerische. Die Eroberungen Sargons führten zu wirtschaftlichen und kulturellen Verknüpfungen mit den unterworfenen Völkern und den neuen Nachbarn. Der Zugang zum Persischen Golf liess einen florierenden Seehandel entstehen. Das Reich von Akkad hatte nicht lange Bestand. Zahlreiche Aufstände und insbesondere das einwandernde Bergvolk der Gutäer (Nomaden "Wanderndes Bergvolk") beendeten die Epoche. Dieses erste grosse Reich blieb in den Mythen der Region lebendig. So berichten selbst die viel später aufkommenden Assyrer in ihrer "History of Sargon" von diesem Reich. Nach knapp 100 Jahren wurden die Gutäer vertrieben, und die sumerischen Stadtstaaten fanden wieder zu Macht und Grösse zurück. Das Neusumerische Reich (2112 bis 2004 v. Chr.) unter der Herrschaft der 3. Dynastie von Ur entstand und endete unter dem Druck Elams aus dem Osten.
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Babylonier: Um 1831 v. Chr. befreiten sich die aus Palästina eingedrungenen amoritischen Stämme (Kleinviehzüchter und Nomaden aus Vorderasien, die eine semitische Sprache sprachen) von der Oberherrschaft Isins (sumerischer Stadtstaat) und gründeten das altbabylonische Reich. Der bekannteste babylonische Herrscher dieser Zeit war Hammurabi 1728 - 1686 v. Chr., der das älteste bis heute erhaltene Gesetzbuch in Keilschrift auf einer Steinsäule einmeisseln liess. Das Bewässerungssystem wurde ausgebaut und der Pflug mit Saattrichter eingeführt. Einflussreiche Handelsherren, die mit ihren Familien regelrechte Dynastien bildeten, vermehrten ihr Vermögen nicht nur durch Handel, sondern auch durch Geldgeschäfte. Grosse Bedeutung hatten in dieser Zeit auch die Schuldsklaverei und der Wucher. Hammurabis Sohn Schamschu-ilana (1685 - 1648 v. Chr.) konnte das Reich noch gegen Einfälle der Kassiten und Elamiter verteidigen. Nachdem Babylon um 1530 v. Chr. von den Hethitern erobert worden war, besetzten die Könige des Meerlandes (Länder am Persischen Golf) das Land und begründeten die 2. Dynastie von Babylon. 1450 v. Chr. wurde das Land von den Kassiten erobert, die bis 1160 v. Chr. herrschten. Nach deren Sturz entstand die 4. Dynastie, deren herausragendster Spross Nebukadnezar I. (1136 -1113 v. Chr.) war. Er führte erfolgreich Krieg gegen die Assyrer und Elamier. Nach seinem Tod geriet das Reich um 1100 v. Chr. unter assyrische Oberherrschaft.
Kassiten: Nach dem hethitischen Überfall auf Babylon 1595 (oder 1531 nach anderer Chronologie) v. Chr. erlangten sie um 1475 v. Chr. die Obermacht in Babylonien, das sie von da an bis zur Eroberung durch die Elamiter im Jahr 1155 v. Chr., also für einen Zeitraum von 400 bis 500 Jahren, beherrschten.
Die Elamer waren wie die Sumerer nicht indoeuropäischer Herkunft. Um 3500 v. Chr. entstanden die ersten städtischen Zentren. Zwischen 3450 v. Chr. und 3100 v. Chr. erfolgte der Aufstieg des sumerischen Stadtstaates Uruk parallel zur Weiterentwicklung Susas zum politisch und religiösen Zentrum in Elam. Aus dieser Epoche stammen die ältesten Schriftdokumente, die in der protoelamischen Strichschrift aufgezeichnet wurden. Die Entwicklung der Schriftsysteme erfolgte sowohl in Sumer wie auch in Elam unabhängig voneinander. Aus dem elamischen Bergland bezogen Sumerer und Babylonier Bauholz, Steine, Erze und Pferde. Die Elamiter waren auch Meister des Metallgusses.
Mit Beginn des 1. Jahrtausends v. Chr. drangen die Chaldäer ein. Die babylonischen Chaldäer waren Semiten und drangen von der Küste des Persischen Golfes her gegen Babylonien vor. Sie hatten möglicherweise weitreichende Verbindungen über den Oman und bis nach Jemen, weshalb drei Theorien ihrer Herkunft diskutiert werden: - Verwandtschaft mit den Aramäern, da aramäische Namen bei Ihnen verbreitet waren; mit den Babyloniern, wegen neuakkadischer Namen; mit ostarabischen Bevölkerungsgruppen.
Im 8. Jahrhundert v. Chr. passten sich lokale chaldäische Bevölkerungsgruppen den Riten und der Lebensweise in ländlich aramäischen Gebieten an. Ebenso übernahmen sie deren Sprache. Zu Beginn der neubabylonischen Dynastie um 625 v. Chr. war der allgemeine Assimilierungsprozess so weit fortgeschritten, teils aramäisiert und teils babylonisiert, dass eine Identifizierung der ursprünglichen Chaldäer nicht mehr möglich war.
Im Jahre 626 v. Chr. wurde das Babylonische Reich, durch den Verfall des Assyrischen. Reiches begünstigt, durch Nabopolassar (626 - 604.v. Chr.) neu gegründet. Im Jahre 605 v. Chr. wurden die Überreste des assyrischen Heeres durch Nebukadnezar II. (604 - 562. v. Chr.) vernichtet. Er eroberte Syrien und Palästina und zerstörte 586 v. Chr. Jerusalem. Das südliche Mesopotamien war zu dieser Zeit das zentrale Handelszentrum des Orients. Die herrschende Kaste im Staat war die Priesteraristokratie. Unter dem letztem König Nabonid (555 - 538 v. Chr.) kam es zum offenen Bruch mit der Priesterschaft. Dies nutzte der Perserkönig Kyros II. und eroberte Babylonien. Die Priester öffneten ihm 539. v. Chr. die Stadttore.
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Februar - July 2009 Albi - Revidiert von Hermelinde Steiner - November 2009
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